Dienstag, 13. Januar 2015

Pflaumenkuchen mit Sambal Oelek - oder gehört der Islam zu Deutschland?

Ich esse gerne. Das gebe ich zu. Ich esse auch gerne Kuchen und deutliche Rundungen meines Verdauungstraktes überwuchern in Ringen meinen Hosenbund. Richtig erkannt - ich bin dick. Das macht mir nicht aus. Gesundheitlich hat es mir nicht geschadet und ich esse eben zu gerne, als das ich den Verzehr von Kuchen und anderen Süßspeisen unterlassen würde. Der leckerste Kuchen, den ich in meinem Leben gegessen habe, war der Pflaumenkuchen von Tante Traudel aus Essen-Karnap. Dieses Kuchenrezept hatte sie von ihrer Mutter aus Bayern mitgebracht, als sie nach Krieg mit Onkel Herbert ins Ruhrgebiet gezogen ist. Pflaumenkuchen ist für mich der Inbegriff der bürgerlichen Kaffeetafel. Das darf jeder gerne anders sehen - für die Leute aus dem Bergischen Land dürfte das in der Regel die kirschverzierte Waffel sein. Regional gibt es da wohl in jeder Gegend einen heimatlichen Leckerbissen.

Ich reise gerne. Besonders Thailand ist mein Favorit. Die exotische Kulisse gepaart mit warmen tropischen Klima, den freundlichen und liebenswerten Einheimischen und nicht zuletzt die zahlreichen scharf gewürzten Gerichte lassen mich nicht nur jedes Jahr nach Thailand reisen, nein, ich frequentiere regelmäßig asiatische Restaurants. Scharf und fruchtig mag ich es eben. Daran ist mein Gaumen gewöhnt, das habe ich gerne.

So sehr ich den Pflaumenkuchen mag und so sehr ich gebackenes Thaihuhn mit Sambal Oelek schätze - ich bin noch nie auf den Gedanken gekommen, mir diese scharfe Würzpaste auf den Kuchen zu machen. Ich nehme da lieber Schlagsahne. Fällt euch etwas auf? Nee? Egal - erkläre ich euch. Es gibt eben Dinge die von Natur aus zusammenpassen. Pommes passen gut zu Mayonaise zum Beispiel. Honig passt gut aufs Brötchen - zu Ölsardinen passt Honig eher nicht. Woran liegt es? Es liegt eben daran, das unser Geschmack bestimmte Kombinationen eben als wohlschmeckend und manche als weniger wohlschmeckend empfindet. Verdauungstechnisch ist das egal, ob ich mir Honig auf den Dosenfisch träufeln lasse oder das Bienenprodukt erst mit warmer Milch eine Stunde später zu mir nehme. Es geht hier nur um die ersten 12 cm, den die Speisen im Mund des Essers überwinden müssen. Dort entsteht der Geschmack und wird von den Rezeptoren des Gaumens und der Zunge aufgenommen. Danach ist es nur noch ein halbverdauter Brei im Darmtrakt.

Kommen wir nun zu der Frage, ob der Islam zu Deutschland gehört. Es leben hier sein 3 oder 4 Generationen Anhänger dieser Religion. Die meisten gehen davon so oft in die Moschee, wie die meisten Christen in die Kirche - nur zu besonderen Anlässen oder auf persönliche Einladung, wenn zB. die Erbtante das Zeitliche gesegnet hat. Das ist aber nicht das Problem. Angehörige anderer Religionen hat es immer hier gegeben. Die erste Moschee in Deutschland wurde im sogenannten Halbmondlager für russische Krieggefangene muslimischen Glaubens im ersten Weltkrieg errichtet. Schon vorher gab es vereinzelte Muslime in Deutschland und sie hatten gewiss ihren Gebetsraum - eine Moschee im Sinne eines offiziellen Gotteshauses war das nach preußischem Kirchenrecht nicht.
Muslime könnten also mit Recht 100 Jahre Islam in Deutschland feiern - mehr aber nicht. Die christlichen Kirchen haben in Deutschland eine weitaus längere Tradition und die Werte des Christentums sind in Deutschland und Europa die Grundpfeiler der Rechtsordnung und des sozialen Verhaltens. Ehrenmorde und Blutrache sind hier eher unbekannt und wenn dann nicht auf der Basis religiöser Tradition begründet. Beschneidungen von Mädchen gibt es hier nicht, Vielehe hat sich in Folge der Zahl der daraus resultierenden Schwiegermütter nicht durchgesetzt und das Modell der Zwangsverheiratung wurde im frühen Mittelalter aufgegeben.l Selbst eine Gottespolizei, die die strikte  Einhaltung göttlicher Gebote verfolgt, gab und gibt es hier nicht (Die zu Unrecht vielgeschmähte Inquisition hatte nämlich genau den Auftrag die von weltlichen Gerichten verfolgten Sünder vor der irdischen Gerichtsbarkeit zu schützen - nicht Scheiterhaufen zu errichten. Das taten weltliche religiöse Fanatiker).Und der letzte Religionskrieg zwischen Protestanten und Katholiken fand 1648 mit dem westfälischen Frieden zu Münster sein Ende.  Im Gegensatz zur katholischen Kirche, die in regelmäßigen Konzilen ihre Lehre an die aktuellen Gegebenheiten anpasst, hat es der Islam nicht geschafft seine Lehren der modernen Lebenswirklichkeit anzupassen. Seit 613 der Prophet Mohammed seine Suren von Allah diktiert bekam, steht diese Lehre für Muslime unverrückbar fest. Was damals allerdings durchaus modern und zeitgemäß war, ist heute so aktuell wie die Rechtsordnung der Bauern eines Wikingerdorfes. Bestenfalls noch als historisches Museumsstück brauchbar. Denn damals war es noch durchaus üblich, Beleidigungen mit dem Krummsäbel oder der Streitaxt zu bereinigen und seine Zukünftige beim Würfelspiel oder beim Turnier zu gewinnen. Wer heute noch glaubt, sein Leben nach einer religiösen Vorschrift aus dem 7.Jahrhundert ausrichten zu müssen, der kann ja bei medizinischen Problemen auch gerne auf die Handbücher aus dieser Zeit zurückgreifen. Da wird bei Zahnschmerzen übrigens empfohlen, die bösen Zahnwürmer durch den Genuß von Kuhurin zu töten. Guten Appetit!

Der Islam an sich ist keine unangenehme Religion. Im Oman, in der Türkei und in Tunesien habe ich gesehen, wie umgänglich der Islam im täglichen Leben der Menschen praktiziert wird. In diese Gesellschaften passt der Islam, da ist er verwurzelt, da ist er eben zu Hause. Dort sind die sozialen Gegebenheiten auf den Islam ausgerichtet. Hier sind sie es nicht. Der Islam ist keine abendländische Religion (genausowenig wie der Buddhismus). Seine Regeln und seine Wertvorstellungen sind mit unserer Weltsicht, unserer Rechtsordnung und mit unserem sozialem Empfinden unvereinbar. Da kann noch so ein Herr Gauck oder eine Frau Merkel gebetsmühlenartig "Der Islam gehört zu uns" murmeln - es ist eben nicht so. Sonst könnte ich mir ja auch Sambal Oelek auf den Pflaumenkuchen klecksen ! 

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