Mittwoch, 20. Juli 2016

Respekt , Recep Tayyip Erdogan ! - Offener Brief an den türkischen Staatspräsidenten

Sehr geehrter Herr Staatspräsident Erdogan,

in unseren Medien und durch unsere Politiker erfahren Sie zur Zeit eine Menge Kritik. Diese Kritik  sollte Sie jedoch nicht stören. Der einzig maßgebliche Aspekt ihrer Politik sollte das türkische Volk sein und dieses Volk bezeugt ihnen mehr als einmal öffentlich seine volle Unterstützung. Ich kann nur sagen : Meinen Respekt ! Auch wenn ich in vielen Teilen ihren Zielen nicht folge, so möchte ich ihnen an dieser Stelle doch einmal Applaus spenden. Sie schaffen das, was vielen unserer Politiker gänzlich unmöglich ist und sie begeistern Massen, was unseren Politikern nur sehr selten gelingen dürfte.

Das es nun von Seiten der Politiker und besonders von der EU Schelte hagelt, müssen Sie bitte verstehen. Wenn man selber nichts politisch bewegen kann, wenn man seine Macht eher dem Parteien-Proporz oder geschönten Lebensläufen verdankt, so muß ein Mann wie Sie natürlich Angst machen. Wer seine politische Karriere durch Herumeiern, Lügen und Verdrängen aufbaut, der fürchtet zu Recht einen Mann wie Sie. Denn was haben Sie bisher alles bewirkt ?

- Sie haben die Presse und die Medienlandschaft auf das reduziert, was sie eigentlich sein sollte. Ein Berichterstatter ! Durch ihr beherztes Eingreifen in einen ausufernden Medienapparat haben Sie es geschafft, der Manipulation der Bevölkerung durch Rundfunk, Fernsehen und Zeitungen einen Riegel vorzuschieben. Gratulation - das müsste hier auch mal jemand machen !
- Sie haben den Justiz-Apparat durch gezielte Entlassungen von Altlasten befreit. Richter und Staatsanwälte, die auf Kuschelkurs zu Staats- und Volksfeinden eingestellt waren, können nun im Park spazieren gehen und sich ein neues Betätigungsfeld als Sozialarbeiter suchen. Kriminellen aller Art (auch politischen!) wird nun endlich in den Sack getreten. Hut ab - solch eine Frischzellenkur wünschen sich hier viele auch.
- Sie haben durch das Entlassen von zahlreichen Lehrern das Bildungssystem entrümpelt. Vielleicht können jetzt die türkischen Kinder nicht mehr lernen, wie man seinen Namen tanzt oder das Schwulsein schön ist, aber sie lernen wieder ordentlich lesen, schreiben und rechnen. Und Studenten lernen wieder für Wissenschaft und Forschung und nicht für Demonstrationen.
- Sie haben dem türkischen Volk seinen Nationalstolz restauriert. Nachdem man Jahrzehnte lang von verschiedenen Organisationen und Staaten wie ein lästiger Bittsteller abgefertig worden ist, haben sie durch geschickte Verhandlungen die Türkei in eine vorteilhafte Machtposition gerückt. Sie haben nach anfänglichen Querelen den Ausgleich mit Rußland auf den Weg gebracht, die türkische Wirtschaft saniert und die Währung stabilisiert. Das muß ihnen erst mal einer nachmachen !
(Den kurzfristigen Einbruch in der Tourismus-Branche haben sie in zwei Jahren wieder raus, wetten?)
- Politiker, die sich nicht mehr dem Volk und dem Staats verpflichtet fühlten, haben sie die Stühle vor die Tür gestellt - da würden bei uns auch viele arbeitslos werden !

Das einem Mann wie Ihnen, Herr Erdogan, in wenigen Monaten das gelingt, was hier viele Politikern in Jahren nicht möglich ist, macht unseren Medien und unseren Politikern einfach Angst.
Der Bürger in diesem Lande könnte sich fragen, ob uns ein deutscher Erdogan nicht auch gut tun würde. Es ist meines Erachtens nach der reine Neid, der aus den Mündern unserer Politiker spricht.

Unsere Politiker bejammern nach Terroranschlägen, daß der Terrorist erschossen wurde. Unsere Lehrer bringen den Kindern Töpfern und Sexualpraktiken bei. Unsere Polizei muß sich von Kriminellen und Unruhestiftern anpöbeln lassen. Unsere Politiker fälschen ihre Diplome und Lebensläufe um das Volk zu verarschen. Unser Militär ist auf das Niveau eines Dritt-Welt-Staates zusammengespart worden. Unsere Politik wird von einem Haufen Bürokraten in Brüssel bestimmt. Unsere Kanzlerin scheint sichtbar nicht am Wohle unseres Volkes interessiert zu sein. Und unsere Jugend jagt auf den Straßen virtuelle Pokemon-Monster, anstatt sich um ihr Land zu kümmern. Das ist in der Türkei heute anders.

Wenn man ein Land steuern will, so darf man eben nicht 100 Leute an das Ruder lassen, den Kurs von der Tagespresse je nach Gefühlslage des Journalisten korrigieren lassen und nicht auf die Befindlichkeiten jeder Randgruppe reagieren, sondern muß selber das Steuerrad fest in der Hand halten. Und  - Hut ab ! - das haben sie. Nichts ist eben erfolgreicher als der Erfolg.

In der Geschichte hat es viele Männer wie Sie gegeben. Napoleon, Bismarck und de Gaulle zum Beispiel. Sie waren zu ihrer Zeit nicht unumstritten. Sie wurden gehaßt, verleumdet und angegriffen. Und doch stehen sie heute in den Geschichtsbüchern als die größen Söhne ihres Volkes und auf vielen Plätzen sind ihre Denkmäler zu finden. In der heutigen Zeit der weltweiten Umbrüche und des allgemeinen Werteverfalls sind solche Männer wieder gefragt. Putin in Rußland, Duterte auf den Philippinen und vielleicht bald Trump in den USA. Lassen Sie Männer wie Schulz und Juncker ruhig meckern. Lassen sie schlechte Dichter böse Gedichte hinschmieren - das kann sie in ihrer Position doch nicht wirklich kümmern. Halten sie es wie einst Kardinal Mazarin, der sagte "Solange sie ihre Steuern zahlen, laßt sie Spottlieder singen". Und denken Sie sich einfach lächelnd : "wie froh wären eure Völker, wenn sie einen wie mich hätten !"

In diesem Sinne !