Sonntag, 1. Mai 2022

Was ich noch zu sagen hätte.....

 ....dauert eine Zigarette und ein letztes Glas im Stehen. So sang einst der von mir sehr geschätzte Reinhard Mey. Nun denn, in einer Zeit , wo die reale Gefahr eines Atomkrieges allgegenwärtig ist und eine Eskalation des Ukraine-Konfliktes in greifbare Nähe gerückt ist, sehe ich es an der Zeit mal so einige Sachen noch loszuwerden. Putin und seine Atomkriegsdrohungen haben dann zumindest den Vorteil, daß ich - im Gegensatz zu jenen, die eine Herzattacke oder ein Schlaganfall hinwegerafft - noch einigen Leuten zum potentiellen Abgang vorher noch etwas sagen kann. So gesehen nutze ich das ungeheure Privileg quasi einen letzten Gruß schreiben zu können. Das ist eben der Vorteil, wenn man rechtzeitig damit rechnen kann, final das Essbesteck wegzulegen. 

 Zunächst möchte ich mich bei allen guten Freunden bedanken, die mein Leben bereichert haben. Derer sind nicht viele und oft war der Kontakt auch nur selten - umso wertvoller ward ihr mir. Ich hatte das Glück, einige Wenige auf meinem Lebenswege treffen zu können, die ich nicht ohne Stolz meine Freunde nenne : (die Reihenfolge sagt nichts über den Stellenwert!)

Da war zunächst mein Großvater. Jagdflieger, Ritterkreuzträger und unverbesserlicher Zyniker. Was  Mut, Loyalität und Tapferkeit ist, habe ich bei ihm gelernt.

Da ist der Nick. Gastwirt, Getränkehändler und kritischer Kopf, dessen Mut und Energie einen Menschen mitreissen kann. Ein Lebemann und Genießer und einer der Wenigen wirklichen konservativen Denker.

Da ist der Gunter. Ein Mann von hoher persönlicher Integrität und Aufrichtigkeit. Jemand, auf dessen Urteil ich mich immer verlassen konnte und der wie kein Zweiter jedes Problem bis in die Feinheiten analysieren kann. Weitgereist, sehr belesen und von bewunderswerter charakterlicher Stärke.

Da ist der Thomas. Ein Querkopf, ein Zweifler und manchmal jemand, der absolut konträre Standpunkte vertritt. Aber immer jemand ist, mit dem sich ein einfaches Gespräch zu einem Hochgenuß an Diskussion entwickelt. Manches Glas haben wir geleert und die Welt umgedacht.

Da ist der Pascal. Ein humorvoller Sturkopf, ein emotionaler Mensch und liebenswerter Zeitgenosse, der mich zwar immer an mein Alter erinnert und mich doch mit seinem Humor über manche schwere Stunde gebracht hat.

Da ist der Toty. Ein Gemütsmensch mit Herz. Mutig, Tapfer und Herzlich. Jemand, der auch - und gerade wegen - seiner kritischen Opposition zu vielen Dingen immer ein Quell der Inspiration ist.

Da ist der Rajiv. Mein alter Englischlehrer, der mir neben der englichen Grammatik beibrachte, was es heisst, ein gebildeter Gentleman zu sein. Selten haben ich einen Menschen getroffen, der Wissen und gutes Benehmen in solcher Formvollendung in Einklang bringt.

Da ist der Andreas, der mit seinem Humor und seiner Fröhlichkeit ein gerngesehener Gast in meinem Hause ist und der meine - oft zu scharf gewürzte - Küche zu schätzen weiß 

Euch allen meine Hochachtung und meinen Respekt. Oft habt ihr es mit mir nicht leicht gehabt. Sollte ich jemanden vergessen haben - in der Kathedrale meines Herzens brennt immer eine Kerze für euch. Auf euch erhebe ich mein Glas !

Nun gibt es allerdings auch Gestalten auf meinem Lebenswege, denen ich besser nicht begegnet wäre. Diese Leute aufzulisten ist überflüssig. Sie sind es nicht wert, das man ihnen öffentlich ins Gesicht spuckt - geschweige denn, daß ich sie überhaupt namentlich erwähne! Naturgemäß wäre eine Liste dieser Existenzen länger und ich vermeide, an dieses Geschmeiß zu denken, da ich sonst das Kotzen kriegen würde.

Ich bin kein sonderlich gläubiger Mensch mehr. Das mag an den Zweifeln liegen, die aufkommen, sobald man sich etwas länger mit Religion befasst und an den zum Teil unmöglichen Typen, die unter dem Deckmantel des Priesteramtes ihr Unwesen treiben. Dennoch glaube ich, daß mit dem Ende der physischen Existenz nicht alles vorbei ist. Die Menschheit begann nicht mit zwei Apfelessern im Garten Eden und das Leben endet weder im Himmel, noch in der Hölle. Was danach kommt - ich weiß es nicht. Vielleicht wird man, da ohne physische Gestalt auch das Raum-Zeit-Kontinuum aussetzt, irgendwann irgendwo irgendwie wiedergeboren. Da würde ich gerne um das Jahr 1860 noch einmal einsetzen. In diese Zeit hätte ich eh besser gepasst, als in das 21.Jahrhundert mit seinen Computern, seinen sonderbaren Ansicht und seinen absurden Moden. Wir werde es zu gegebener Zeit ja sehen.

Falls es zu einem nuklearen Konflikt kommen sollte, so werde ich mich nicht in einem Bunker verstecken. Ich werde auch keine besonderen Maßnahmen zu meinem Schutz ergreifen. Für meine Person halte ich es für geboten, mir die Welt danach zu ersparen. Wenn es richtig kracht, werde ich mich mit einer guten Zigarre, einem exquisiten Cognac und einem doppelten Espresso auf die Dachterrasse stellen und mir die Farben ansehen, die eine Atomexplosion am Himmel macht. Wann wird einem solch ein Schauspiel schon einmal geboten?

Und nun kann Herr Putin meinetwegen auf den roten Knopf drücken und mich bei der Gelegenheit kreuzweise am Arsch lecken. 


Donnerstag, 18. November 2021

ICH NICHT MEHR !

 Ich sehe kein Fernsehen mehr. Denn, wenn ich den Kasten anmache, könnte ich im Strahl kotzen. Der Zustand dieses Landes ist zum wegschauen. Hinsehen kann man nur, um das Gruseln zu lernen. Sei es das tuntige Typen mit Regenbogenfahne oder vollbärtige Tussis erscheinen, ein Märchenonkel mit Fliege und Brille mir etwas von Inzidenzen erzählen will, verpickelte Teenager ihre ohnehin mangelhafte Bildung vernachlässigen oder völlig Durchgeknallte abstruse Verschwörungstheorien in die Umwelt absondern. Danke nein - das brauche ich morgens zum Kaffee so nötig wie Fußpilz. 

Abgesehen von Bares für Rares, den Inspektoren Morse, Lewis und Barnaby und - last but not least - gelegentlich auf ARTE gesendeten Filmklassiker lohnt sich der Kasten nicht mehr anzumachen. Gott sei Dank habe ich an die 1000 DVDs und kann mir den Tag mit dem Haus am Eaton Place, Death in Paradise oder dem Ohnsorg-Theater verschönern.

Es ist aber nicht das Fernsehen, was mich den Weg in die innere Emigration hat antreten lassen. Es ist ein nicht mehr zu kaschierender Verfall unseres Wertesystems, unserer Zivilisation und unserer Gesellschaft. Das Fernsehen rückt nur alles zusammen und serviert mir diesen Dreck bis ins Wohnzimmer. Die Themen sind immer die Gleichen :

Die Pandemie scheiße, ja - wir haben diesen Drecksvirus im Land. Statt allerdings den Impfstoff in jeden Arm zu pieken, der nicht schnell genug wegläuft, wird erst alles zu gemacht, dann unendlich lange gesabbelt und dann jede Organisation und amtliche Stelle um Stellungnahme gebeten. Bis dann in jeder Talkshow die gleichen Politschranzen, Reagenzglasputzer und selbsternannte Experten ihre eigene Version der Tatsachen noch einmal verdrehen. Zwischenzeitlich füllen sich Politiker mit Maskendeals die Taschen, wissen allerdings auch keine Lösung für das Problem und verweisen auf irgendjemand, der nach ihrer Meinung eigentlich dafür zuständig sein sollte. Da will man "Einheitlichkeit" - es soll ja kein "Flickenteppich" entstehen. Allerdings besteht man bei Postenschacher und Versorgungsposten durchaus auf den Vorteilen der förderativen Zersplitterung dieses Staates. Auf jedem Sender werden sämtliche Leute mit sämtlichen Meinungen 24 Stunden in den Äther geblasen - bis zum Erbrechen der Zuschauer. Und somit zum zweiten Thema

Die Politik - nicht nur das wir 16 Jahre diese unansehnliche Frau ertragen mussten - nein - jetzt kommt zum Überfluss auch noch das hoch, was in 16 Jahren politischen Wildwuchses in der zweiten Reihe gewuchert ist. Ein designierter Kanzler mit Wirecardgeschmäckle und Bankenskandal, der eigentlich schon jerzt so verbraucht wirkt, wie Willy Brandt nach dem Rücktritt. Koalitionspartner, die zum regieren unfähig sind, aber für den Machtgewinn ihre eigene Großmutter ins Bordell schicken würden. Politische Gestalten erscheinen auf der Bühne, die in jedem Drehbuch als unglaubwürdig gestrichen würden und deren einzige Fähigkeit darin besteht, zu "kommunizieren" - also an der Scheiße nichts ändern zu können, aber daß dem Volk gut zu verkaufen. Politische Taschen- und Hütchenspieler mit dem charakterlichen Stärke eines Wackelpuddings. Weichgespülte Maulhelden und frustrierte Spinatwachteln. Solche Typen hätten bei Helmut Schmidt nicht einmal die Kippen kaufen dürfen - geschweige denn den Kaffee kochen. Aber dafür werden die Akteure jetzt jünger. Und das ist direkt das nächste Thema :

Die Jugend - noch nie hat man einer Generation so sehr den Stampfzucker in den Arsch geblasen, wie unserer verzärtelten Jugend. Von Mama mit dem Auto bis vor die Schule gefahren, mit Taschencomputer und Handy versehen, von klein auf mit Vitamin- und Nährstofftabelle ernährt, weit gereist und total verblödet. Keine Generation vor der jetzigen Jugend wurde jemals auf diesem Planeten so sehr verwöhnt, wurde so gut versorgt und wurde jemals so vergöttert. Das Endergebnis ist eine selbstgerechte, arrogante und auf sich selbstbezogene Ansammlung von Fastfood-Fressern (weil zu doof ein Ei zu kochen), die glaubt sie seien diejenigen, auf die alleine Rücksicht genommen werden muß. Mama hat ihnen früher hinterhergeräumt, Oma hat gekocht und Papa hat die Brieftasche aufgemacht, wenn der Nachwuchs etwas wollte. Jetzt glauben die glatt, daß ginge so weiter und der Staat müsse gefälligst die Elternrolle übernehmen (inklusive Vollversorgung). Am Arsch hängt der Kürbis ! Die Rotzigen kriegen keinen Nagel in die Wand, keinen Traktor aus der Scheune gefahren und kein Schnitzel gebraten - wollen den Alten aber zeigen, wo der Hammer hängt. Die werden sich noch wundern, was von Opas Erbe nach 15 Jahren Pflegeheim übrig bleibt. Da nützt zur Erhaltung des Wohlstands auch keine Ausbildung im ökologischen Töpfern und bei technisch bedingtem Stromausfall ist der Job des Influencers auch nicht das Wahre. Deswegen will die Jugend ja auch der Wissenschaft folgen! "Folgen" wohlgemerkt - nicht betreiben. Das würde nämlich zuviel Arbeit bedeuten. Selbst bei existenziellen Fragen setzt sich der deutsche Jugendliche lieber auf den Arsch und folgt denen, die es können. So wie er nach Mama rief, wenn die Playstation ausfiel. Als Ikonen der Jugend gelten folglich auch nicht Revolutionäre wie ein Che Guevara, Wissenschaftler wie Einstein oder Politiker wie Kennedy oder Willy Brandt - das würde ja bedeuten, daß man selbst etwas tun muß um ein Ziel zu erreichen. Nein - da nimmt man eine skandinavische Heulboje , deren einzige Fähigkeit darin bestandt sich freitags mediengrecht mit einem Pappschild auf die Straße zu setzen und die Schule zu schwänzen.  Das reicht dann für "Klicks im Internet" und der Pubertierende ist fröhlich. Es bleibt zu hoffen, daß diese Form des Lebensstils sich im ganz privaten fortsetzt. Denn ohne eigene Initiative, eigenes Tun und eigene Anstrengung wird diese Spezies biologisch aussterben. Darwin sei Dank.

Sex - an sich ein schönes Thema. Die Vereinigung zweier Menschen in Liebe ist etwas, was seit Ovid auch literarisch verarbeitet wird. Warum nicht auch heute in den Medien. Aber - da ist natürlich nicht mehr der Sex gemeint, den Oma und Opa vielleicht noch hatten. Heute muß es natürlich immer extremer, ausgefallener und perverser zugehen. Ob Gruppensex, Homosexualität, ausgefallen Spielarten - alles, was früher privat und vertraulich war, wird heute im Fernsehen bis zum Exzess ausgewalzt, diskutiert, in Farbe gezeigt und so jeder Spannung beraubt. Wie beim Überwürzen von Speisen, genügt irgendwann nicht mehr das, was man bisher verkostete und man schwelgt sich in eine ungesunde Spirale von Unappetitlichkeiten. Das alles natürlich unter dem Deckmäntelchen der sexuellen Aufklärung und Freizügigkeit. Aus eigener Erfahrung mit einer jungen Studentin kann ich allerdings berichten, daß die Jugend zwar detailiert über Sex reden kann, aber zu blöd ist, diesen zu praktizieren. Im Gegenzug verteufelt man selbst Harmlosigkeiten als Sexismus. Diesen Sexismus scheinen allerdings fast ausschließlich Frauen zu erleben, deren optische Attraktivität irgentwo zwischen Konservendose und Spiralnudel angesiedelt ist und die eigentlich froh sein sollten, daß man sie überhaupt wahrnimmt. Es scheint fast, als beschütze der sein Geschlecht, der sonst nie Gebrauch davon macht. Und somit zum     

Gendern - die Biologie höherer Wesen beschreibt zwei Geschlechter. Ein Männliches und ein Weibliches. Allerdings kommt es bei Fröschen und Lurchen vor, daß sie das Geschlecht ändern. Auf diesem Niveau befinden sich grad die Wohlstandeuropäer. Das die Natur jedem von uns - selbst den ganz Dummen - ein Geschlechtsmerkmal gegeben hat, merkt jeder, der mal ganz wert- und urteilsfrei (und textilfrei) in den Spiegel guckt. Männer haben einen Penis - Frauen eine Vagina und solange nicht ein Unfall oder eine Krankheit eines dieser Merkmale hinwegrafft, lässt sich die biologische Zuordnung auch ohne Abitur erkennen. Nun glauben einige Leute, diese natürliche Zuordnung sei ein gesellschaftliches Konstrukt. Das ist natürlich Blödsinn, passt aber prima in die Medienlandschaft, die nach jedem Extrem lechzt. Das weder der Mensch noch eine Gesellschaft in der Lage ist, ein Geschlecht zu konstruiren, wird negiert. Würde es doch die Unfähigkeit der eigenen Spezies zeigen. Der Mensch heute hält sich für Gott  - er kann die Natur bezwingen. Und das alles nur mit seinem überlegenem Geist. Das die Spezies Mensch unfähig ist, einen Virus zu zerstören oder auch nur Läuse oder Kakerlaken zu vernichten, erleben wir allerdings täglich. Statt allerdings einzusehen, daß man an zwei Geschlechtern beim Menschen nicht vorbeikommt, wird stattdessen die sprachliche Bezeichnung vergewaltigt. An der Sprache sollt ihr ihn erkennen !

Die Umwelt - wo man hinguckt : Umweltengel, Nachhaltigkeit, Fairtrade und dieses ganze Geschmonze über glückliche Hühner, vollwertige Körner und gesundes Leben. Herrgott noch einmal - da kannst du fressen, was du willst - einmal hast du die schwarze Essensmarke in der Hand. Und wenn man sich anschaut, wie krank die Leute aussehen, die so ökologisch-dynamisch leben, so kommt einem nicht nur die Kotze hoch, sondern auch der Gedanke, daß man soviel mit der Currywurst nicht falsch gemacht hat. Ich weiß nur nicht, warum ich meine Einkäufe (inkl. der Currywurst) nicht mehr in der Plastiktüte nach Hause tragen soll. Jetzt gibt es diese festen Taschen aus Kunststoff, die ich genauso anschließend als Mülltüte nehme und wegwerfe. Ist halt nur 40ct pro Woche teurer. Kann ich mit leben. Wer glaubt, die Welt würde eine bessere, weil er im Laden eine schrumpelige Gurke kauft, dem ist eben nicht zu helfen. Dekadenz und Wohlstandsverblödung haben schon Weltreiche ruiniert - da macht diese Manifestation der eigenen Überschätzung auch nichts mehr. Wer nämlich glaubt, man könne den Klimawandel aufhalten - der irrt. Es wird der überleben, der sich dem Klimawandel am Besten anpasst. Die Natur verhandelt nicht und wir sind diejenigen, die sich an die Natur anpassen müssen. Kommt das Wasser, dann bau Deiche oder zieh in höhere Lagen. Stürmt es stärker, dann frage den Dachdecker. Aufhalten kann man den Sturm nämlich nicht. Aber der Mensch heute glaubt so sehr, er wäre das Maß aller Dinge, daß er sogar die Natur steuern könnte. Aber das klappt nicht....

Und zum Schluß : Der Mensch - ganz ehrlich : Mir sind die meisten Meschen herzlich egal. Das ist übrigens bei den meisten so - nur geben sie es nicht zu. In der Vorweihnachtszeit, wenn die Kassen klingeln und die Novemberdepression die meisten Menschen zu übertriebener Mitmenschlichkeit treibt, sieht man sie wieder : die Spendenaufrufe. Ob Brot für die Welt, Flüchtlingshilfe, Spenden für irgendwelche Gestalten am Arsch der Erde oder die Erhaltung des grünäugigen Schwanzlurchs. Alle wollen nur das Beste, nämlich Geld. Geld ist etwas Schönes, dafür braucht man sich nicht zu schämen. Geld stinkt nicht, wußten schon die alten Römer und genug Geld hat man eigentlich nie. Warum sollte ich dann zum Teufel mein Geld irgendwelchen Existenzen geben? Mal ein Beispiel. Da sammelt eine Organisation Geld um in Afrika Schulen zu bauen. Und warum? Damit dort die Kinder etwas lernen und nicht in Minen als Tagelöhner arbeiten müssen. Hört sich gut an. Aber - wenn die nicht als Tagelöhner in den Minen arbeiten, wer schürft dann die Bodenschätze? Woher bekommen wir dann die seltenen Erden ? Aus einem Ü-Ei vielleicht? Holt uns so ein Gutmensch etwa das Kobalt aus der Erde? Bestimmt nicht - dafür wäre er nämlich zu faul. Mir ist egal, wer da gräbt und schürft - solange dort gegraben und geschürft wird und die Minengesellschaft ordentliche Dividende zahlt. Das gleiche gilt für Kaffee, Erdöl und sonstige Waren. Die Leute können froh sein, daß sie überhaupt Arbeit haben. Natürlich ist für den mitmenschelnden Wohlstandsbürger die Tatsache, daß im Kongo oder sonst wo die Leute wenigstens ihr Brot selbst verdienen anstatt jemandem auf der Tasche zu liegen, ein Gedanke der ihn erschreckt. Verhaftet in seiner sozialen Vollkaskomentalität glaubt er allen ginge es gut, wären sie rundum versorgt - von wem, weiß er allerdings auch nicht so genau.  

 Also Nee ! Mich interessiert der ganze Scheiß nicht mehr. Ich sehe mir keine Clips über Verschwörungen an - die Idioten, die heute in dieser Welt die Macht haben, könnten noch nicht einmal fehlerfrei das Flohtreffen auf dem Arsch eines Hundes organisieren, geschweige denn solche Pläne realisieren. Ich schaue keine Talkshows mehr und ich lese keine Zeitung. Der Polizeibericht interessiert mich nicht. Mich kratzt auch nicht der Tratsch im Treppenhaus, das neuste Gerückt, die nächste Welle oder der ganze Dreck, den uns die Medien ins Wohnzimmer kübeln wollen. Mir ist egal , wer wo gewählt wird, wer wo stirbt oder ob wer wo verhungert. Schau euren Dreck alleine, lest euren Mist selber. Ich treffe meine Entscheidungen nach meinen Überlegungen. Ich habe 40 Jahre meines Lebens damit verbracht, mein Leben so zu organisieren, daß es meinen Anforderungen entspricht. Das tut es. Ich habe mich nach besten Möglichkeiten abgesichert. Ich bin versichert - ich lasse mich nicht verunsichern. Es ist mir auch egal , welche Niete in Berlin regiert. Da ist seit November 1918 eh nichts mehr Gescheites gekommen. Und die Chance die Garderegimenter gegen dieses Proletenpack zu schicken hat unser guter Wilhelm leider versäumt. 

Alles Schöne und Gute hat man ruiniert. In Berlin herrschen nicht die Hohenzollern und in Wien nicht mehr die Habsburger, Rhodesien heißt jetzt Zimbabwe, die deutsche Mark wurde zum Euro, aus Politikern wurden Kasperle-Figuren. Die CDU ist nicht mehr konservativ und die SPD nur noch der Wurmfortsatz von Zwergparteien. Rauchen ist verpönt und selbst beim Internationalen Frühschoppen schraubt man sich keinen Cognac mehr rein. Die Menschen lassen sich tätowieren als gehörten sie zu einem Südsee-Stamm und die Blödheit der menschlichen Selbstüberschätzung feiert täglich neue Höhepunkte. Ein Arbeitskollege vermutete mal, die menschliche Intelligenz wäre eine Konstante. Früher teilten sich 3 Milliarden den Geist - heute 8 Milliarden. Da kommt es eben zur Massenverblödung. Ich glaube er hat Recht......

Ich habe einfach die Schnauze voll - die Menschheit kann mich gepflegt am Arsch lecken !


Dienstag, 25. August 2020

Soße oder nicht Soße - das ist hier die Frage!

Kein Tag vergeht ohne das in deutschen Medien jemand auf dieses Land schimpft und etwas dringend geändert werden muß. Sei es die Zigeunersoße eines bekannten Tunken-Fabrikanten oder die Namensgebung eines Eisbechers. Sogar der 300 Jahre lang verwendete Name einer Apotheke wird neuerdings beanstandet. Ich finde das zum Kotzen. Abgesehen davon, daß man historische Benennungen nur aus dem Zeitalter der Benennung heraus bewerten darf, ist die ganze Rassismus-Diskussion über Soßen, Süßwaren und Straßen völlig daneben. 

Wir haben - wie jede Nation auf diesem Planeten - eine jahrtausende alte Geschichte. Deutschland ist nicht im Jahre 1933 entstanden und die 12 Jahre bis 1945 waren bei weitem nicht der einzige Moment deutscher Historie, die betrachtet werden kann. Gerade diese übergroße Mystifizierung einer Dekade führt zu einer verzerrten und verzerrenden Sichtweise auf Menschen und Ereignisse, die in weiten Teilen überdacht werden sollte. Die amtliche Sprache gehört dazu. Und für die ist der Einzelne nicht in Verwantwortung zu ziehen.

Wofür ich allerdings verantwortlich bin, ist meine Sprache die ich täglich verwende. Wenn ich mir einen "Eis-Neger" bestelle, so erwarte ich ein Vanille-Eis mit Schoko-Überzug und keinen tiefgefrorenen Schwarz-Afrikaner. Bestelle ich ein Zigeunerschnitzel , so bekomme ich ein Schnitzel mit einer scharfen Sauce aus Paprika, Gurken, Tomaten und Zwiebeln. An eine mobile ethnische Minderheit denke ich dabei weniger. Ein Mohrenkopf oder Negerkuss ist eine Schaumwaffel mit Schokolade - mehr nicht. Ein Pharisäer ist ein Kaffee mit Sahne und Rum - und keine Beleidigung eines israelitischen Stammes. Ein Bauernfrühstück eine Art Omelette und keine Verunglimpfung landwirtschaftlicher Arbeiter. 

Im Übrigen halte ich "Neger" nicht für beleidigend. Es stammt aus dem latenischen "negro" für schwarz und ist lediglich die sachliche Beschreibung eines optischen Merkmals. Niemand ist besser oder schlechter, weil er anders aussieht als die meisten hier. Wer also mit "Neger" ein Problem hat, sollte sich erstmal selber hinterfragen, ob er vielleicht latent mit der exotischen Hautfarbe etwas Negatives verbindet. Ich kenne zahlreiche Farbige, die auf ihre Hautfarbe stolz sind - und das dürfen die Leute halten, wie sie wollen. Ich habe auch kein Problem damit, in Asien als "Langnase", "Farang" oder "Kalbo" bezeichnet zu werden. Asiaten benennen sich traditionell nach äußeren Merkmalen und übersetzt sind ihre Rufnahmen "der Kleine" oder "der Lange" und Ähnliches, was bei Familien mit mehr als 50 engeren Mitgliedern die Wiedererkennung vereinfacht. 

Aber nein ! In Zeiten einer überbordenden politischen Korrektheit bedarf es eines sprachlichen Pendants. "Neger" geht garnicht, "Schwarzer" ist grenzwertig, "Farbig" trifft es nicht. Da zirkeln hochbezahlte Professoren nun an einer Lösung. Nur ja nicht direkt sagen, was Sache ist. Welch ein grenzenloser Unfug. Sprachliche Verirrungen und Verwirrungen allerdings sind die Folge eines typisch deutschen Optimierungswahns. Jeder Brite würde bei dem Begriff "Traffic Light" sofort an eine Ampel denken. Die Ampel jedoch ist in Deutschland (obwohl wir den Begriff Ampel haben) die "Lichtzeichenanlage" mit der schönen Abkürzung "LZA". Es scheint erwiesen, das man trotz einer präzisen und eindeutigen deutschen Sprache immer etwas hinter dem Begriff vermuten muß. 

 Politisch korrekt zu sein, ist heute wie früher den Leuten ein Bedürfnis. Statt klar zu sagen, was man will und denkt, überlegt der Deutsche zunächst, welche Restriktionen die Gesetze, welche Wünsche das Gegenüber und welche eventuellen dunklen Punkte der Geschichte auf den Worten lasten. Kein Wunder, daß so Viele lieber die Schnauze halten. Ich möchte gerne das Gesicht eines Alt-68ers sehen, wenn ihm bei der Verschrottung seiner Rostlaube der Schrotthändler erklärt, er habe für den Wagen eine Endlösung. Panik käme wohl auf, würde ein Bürgermeister erklären, ein Flüchtlingsheim würde umgesiedelt. Was würde wohl einem Zahnarzt passieren, der eine Sonderbehandlung anbietet? Statt sich auf die einfache und direkte Wortbedeutung zu konzentrieren, klopft man erstmal die Geschichte nach verwendeten Begriffen ab, um sich dann entrüsten und entsetzen zu können. 

Unsere Sprache ist und war keine Erfindung von Politikern (weder rechts noch links). Und es liegt an uns, die Hoheit unserer Sprache zu bewahren. Nur weil vor 100 oder 70 oder 50 Jahren jemand ein Wort falsch verwendet hat, heißt es nicht, wir dürfen es nicht mehr gebrauchen. Vor 132 Jahren hat Jack-the-Ripper auch sein Messer falsch benutzt. Muß ich deshalb ab jetzt mit dem Löffel essen ? 

Samstag, 14. März 2020

Corona - Fluch oder Segen ?

Corona kann man nicht entgehen. Zumindest in den Medien. Kein Sender, kein soziales Netzwerk und keine Zeitung ohne dieses tückische Kleinstlebewesen. Panik macht sich breit, Geschäfte und Betriebe bleiben geschlossen und selbst die Bundesliga macht Pause. Es ist als würde Deutschland und die ganze Welt unter einer Art Kriegszustand leben. Und obendrein ist es noch so unnötig.

Nehmen wir doch mal den Fall der Erkrankung an. Das ist eine - zugegeben - schwere Grippe. Husten, Schnupfen, Halsweh, Gliederschmerzen und Fieber. Das ist unangenehm und für Männer natürlich besonders. Aber es ist eben nur eine Grippe. Die kann bei Schwachen und Vorerkrankten natürlich tödlich sein. Das will ich garnicht in Abrede stellen. Aber so zu tun, als würde sich der Mensch bei der bloßen Berührung eines Infizierten in einen Zombie verwandeln ist ebenso falsch.

In der Natur kann man beobachten, wie Schwache und Kranke schnell ihr Ende finden. Eine Wespe ohne Flügel wird bald zum Opfer von anderen Insekten. Ein kranker Strauß wird zum Opfer der Hyänen. Ein lahm gewordener Löwe wird verhungern und letztlich auch zur Speise für die Geier.
Fressen und gefressen werden - es überlebt, wer stärker, schneller oder (wie bei Ameisen) besser organisiert ist. Das nennt sich Natur und seit Charles Darwin ist es das bekannte "Survival of the fittest" welches als Grundprinzip die Arten erhält.

Wie wir alle aber erkennen können, hat der Mensch - die selbsternannte Krone der Schöpfung - gegen dieses Prinzip in ausufernder Weise verstoßen. Jede Form von menschlicher Existenz wird mit ungeheurem Aufwand an Chemie, Maschinen, pharmazeutischen Mittel ohne Rücksicht auf den Menschen selbst bis zum technischen Limit am Leben erhalten. Selbst gegen den erklärten Willen des
Erkrankten. Es werden unter dem ungeheurem logistischen Aufwand Völkerstämme in Regionen künstlich ernährt, in denen seit menschengedenken noch nie menschliche Ansiedlungen möglich waren. Unter dem Argument der "christlichen Nächstenliebe" werden explosionsartige Bevölkerungszuwächse in technisch unterentwickelten Ländern mit Lebensmittel und medizinischen Hilfsdiensten subventioniert. Das geht eine Zeitlang gut - hat aber eben auch technische und logistische Grenzen. Grenzenlos ist bestenfalls das Mitleid und der Wunsch alle am Leben zu erhalten. Überall und um jeden Preis. Nur das ist sichtlich eine Illusion.

In früheren Zeiten dienten Kriege auch dazu, das die Völker nicht utopisch wuchsen. Wurde ein Nachbarland zu stark, so dezimierte man seinen Konkurrenten eben durch Schwert und Brandschatzung auf ein für sich selbst erträgliches Maß. Die natürliche Knappheit an fruchtbaren Böden regulierte sich selbst. Wurde ein Volk zu schwach seinen Boden zu verteidigen, besetzte ein anderes Volk eben die nicht zu verteidigenden Gebiete. Das war schon vor den Griechen und den Römern gängige Praxis und funktionierte bis in die Neuzeit unabhängig von Glauben, Hautfarbe und ethnischer Zugehörigkeit weltweit. Überbevölkerung in Städten und Dörfern wurde regelmäßig durch Cholera und Pest verhindert.

In unserer schönen, bunten, offenen, friedlichen Welt sieht das natürlich anders aus. Selbst Kriege - jahrtausende Garant für regelmäßigen Frauenüberschuß - werden heute chirurgisch geführt. Statt Belagerung von Städten werden am grünen Tisch wirtschaftliche Sanktionen verhängt, statt großflächige Bombardements erledigt eine Drohne im Format eines Spielzeugflugzeugs die Drecksarbeit und statt langen Feldzügen mit Millionenheeren kommen heute übersichtliche Spezialkommandos. Sauberes Wasser für fast jeden, medizinische Versorgung auf höchstem Niveau und genug zu essen - immer und überall -, haben nicht nur für eine Explosion von Menschen auf diesem Planeten geführt, sondern uns auch zu der Erkenntnis verleitet, wir könnten die Natur unserer Erde in von uns gesetzten Schranken halten. Vor kurzem glaubte noch ein Großteil der Menschen in Europa, daß ein grenzdebiler Teenager das Weltklima beeinflussen könnte, wenn man nur hüpfend und singend auf den Straßen den Verkehr behindert. Das ist alles Schnee von gestern ! Denn dann kam Corona !

Dieser kleine fiese Virus schlug zu. Waren es erst die Chinesen, die darunter zu leiden hatten, so wanderte der kleine Übeltäter dank Globalisierung und Flugverkehr in Windeseile um den Globus. Corona ist absolut fair ! Jeden kann es treffen. Ob Chinese oder Inder, Deutscher oder Italiener, Franzose oder Brasilianer. Ob Kellner oder Präsident, ob Metzger oder Millionär, ob schwarz oder weiß, ob Christ, Muslim, Jude oder Buddhist - Corona ist für alle da. Corona ist quasi die Wiedereinführung des darwinschen Prinzips durch die Natur selbst. Je mehr wir uns darauf konzentrieren, jede Krankheit und jeden Mangel zu beseitigen, desto fieser und gemeiner schlägt die Natur zurück. Da können wir uns noch so sehr bemühen, wenn man nicht gerade Einödbauer in Selbstversorgung, Urwaldindio oder Bewohner einer einsamen Insel ohne Anschluß an die Zivilisation ist, so wird uns Corona begegnen. Auf der Straße, im Bus, im Zug, im Einkaufszentrum. Wir brauchen Corona nicht zu suchen - Corona ist da ! Und wir können uns auch nicht verstecken.

Allerdings wird Corona nicht das Ende der Menschheit sein. Selbst wenn weltweit 20% der Menschen eine Erkrankung nicht überleben würde - so würden immer noch 6 Milliarden Menschen auf dem Planeten leben und dieser Rückgang der Bevölkerung uns lediglich um etwa 20 Jahre zurückwerfen. Den Überlebenden böte sich allerdings viele Chancen. Die landwirtschaftlichen Flächen weltweit müssten nicht mehr so intensiv genutzt werden. Der Verbrauch an fossilen Brennstoffen ginge zurück, ebenso die Emissionen an Schadstoffen. Und selbst Greta hätte ihren Ausstoß an CO² endlich auf ein ihr angenehmes Maß zurückgefahren und müsste nicht immer so griesgrämig gucken. Das Problem des Wohnraums wäre beseitigt, die Bevölkerungspyramide wieder in Form und der Mangel Pflegepersonal wäre Geschichte. Das klingt hart und unmenschlich ? Stimmt! Die Natur ist unmenschlich. Auf jeder Wiese und auf jedem Quadratmeter Regenwald herrscht Krieg bis aufs Blut. In jedem Tümpel wird ums Überleben gerungen. Daran kann kein Politiker, keine Ideologie und kein Glaube jemals etwas ändern.

Corona zeigt uns in deutlicher Weise, daß der Mensch eben auch nur ein Teil der Natur ist. Der Mensch beherrscht die Natur nicht. Der Mensch beeinflusst die Natur nicht einmal dauerhaft. Eine kleine, fiese, stachelige Kugel zeigt uns Menschen gerade, wer hier auf dem Planeten das Sagen hat. Wir können uns mit Corona arragieren (und das muß im Endeffekt nicht einmal ein wirklicher Schaden sein) oder wir versuchen panisch alles, um einen Krieg gegen die Natur zu führen, den wir garnicht gewinnen können. 

Dienstag, 17. Dezember 2019

Scheidung auf Englisch

Wenn ich den Fernseher anmache und die Nachrichten dieser Tage sehe, so weiß ich nicht ob ich die ARD, das ZDF oder den History Channel angemacht habe. Wenn es nach unseren Qualitätssendern und ihren politischen Journalisten ginge, so stünde das Vereinigte Königreich moralisch, technisch, kulturell und wirtschaftlich längst über dem Abgrund. Das berichtetem allerdings auch unsere Zeitungen nach der Schlacht bei Paeschendale, der Einnahme von Tobruk, dem Debakel von Dünkirchen oder der Versenkung der "Hood" - ein Blick in die Medien dieser Jahre zeigt eindeutig, daß die "bösen Briten" bald, ja ganz bald oder auf jeden Fall in absehbarer Zeit um Frieden betteln werden. Nun ja - sieht man etwas weiter ins Geschichtsbuch, wird man erschreckt feststellen müssen, daß eben genau das nicht passiert ist. Vielmehr haben wir Deutschen wenig später von den Briten kräftig auf die Fresse gekriegt und das, obwohl sie auf der falschen Seite fahren und Schiebefenster bevorzugen. Das muß uns allerdings nicht sehr grämen, weil noch einmal 100 Jahre früher der Kaiser aller Froschfresser in Waterloo eben sein solches erlebte. Es ist ein historisch wiederkehrender Irrtum, daß die Deutschen die Briten immer unterschätzen. Im Fußball mag es ja noch funktionieren, aber spätestens, wenn die Banken aufmachen und man sich die wirtschaftlichen Prognosen genauer ansieht, wird man feststellen, daß man sich auch diesmal in den Teetrinkern geirrt hat.
Der Engländer (ich lasse jetzt mal bewußt Iren,Schotten und Waliser aus) ist ein im Grunde positiv denkender Mensch. Er hat weder die "German Angst" im Nacken noch die Vollkasko-Mentalität der Deutschen. Er pflegt Traditionen wie den 5-Uhr-Tee und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Und - Er ist stur wie ein Panzer. Fragt man einen Deutschen nach großen Persönlichkeiten der Geschichte, so bekommt man als Antwort "Bach, Beethoven, Goethe, Schiller" oder vielleicht noch "Carl Benz, Martin Luther, Johannes Gutenberg, Immanuel Kant". Alles Erfinder, Komponisten, Dichter und Denker. Fragt man einen Briten, so kommen "Francis Drake, Wellington, Churchill, Darwin" zum Vorschein. Fast ausnahmslos Leute, die ihren Platz in der Geschichte mit Entdeckungen oder Kanonen gemacht haben. Selbst ausgewiesene Seeräuber haben bei den Briten einen höheren Stellenwert als beispielsweise Shakespeare (ausser man fragt einen Theaterwissenschaftler).
Schaut man sich die führenden Familien im Vereinigten Königreich an, so gibt es welche, deren Vorfahren schon mit Wilhelm dem Eroberer 1066 in Hastings gefochten haben (ob für oder gegen ihn sei mal nebensächlich). Diese Leute haben Vorfahren, die ihre Knochen auf allen Schlachtfeldern mit englischer Beteiligung seit 1000 Jahren verteilt haben - und denen will eine Frau von der Leyen und ein Herr Juncker etwas über die historische Bedeutung der EU erzählen! Für die ist die EU eine genauso marginale Erscheinung wie das deutsche Reich Wilhelms II, das Frankreich Napoleons oder das Königreich Polen. Wenn man ihnen zu sehr in die Geschäfte fingert, wird sich schon ein Weg finden lassen, seine Ideen durchzusetzen.
Nun ist Boris Johnson mit bequemer Mehrheit Premierminister und die Androhung von nun an kein Rosenthal-Porzellan, keine Kuckucksuhren oder erzgebirgische Schnitzkunst mehr auf die abgefallene Insel zu liefern, wird in No.10 Downing Street wenig Panik auslösen. Denken wir lieber an die Zeit nach dem Brexit und bewahren wir uns Großbritannien als Freund und Kunde. In Washington, dem Commonwealth, Peking und Moskau wird man schnell - sehr schnell - in die Lücke stoßen, die der Brexit geschaffen hat. Wer allerdings die Lücke schließen wird, den das Vereinigte Königreich in der EU hinterlassen hat, ist fraglich. Aber dafür kann sich die fönfrisierte Uschi ja mal einen Berater engagieren.
Zum Schluß wird man uns vermutlich das deutsche E-Auto oder die Windräder noch als Wunderwaffe verkaufen. Das hab ich auch schon einmal gehört, glaube ich 

Sonntag, 31. März 2019

Ach, du arme Seele.....

Jedes Lebewesen hat eine Seele. Zumindest glauben das die meisten Menschen. Und diese Seele muß auch ab und zu gepflegt werden. Zur organisierten Pflege der Seele schufen sich die Menschen ihre Religionen - und mit ihnen ihre Propheten. Der Glaube an ein allmächtiges höheres Wesen und möglichst an Jemanden, der stellvertretend für einen selbst, um der Erlösung willen Pein auf sich nimmt sind so alt, wie die Menschheit selbst.

Im Zeitalter der Informationstechnik und der fortgeschrittenen Industrialisierung wirken allerdings für den angeblich aufgeklärten Europäer die klassischen Religionen wie Katholizismus etwas unpraktisch. Ewig in die Kirche rennen, Kirchensteuer bezahlen und vielleicht sogar die 10 Gebote einhalten - das ist eben zur Zeit nicht IN. Armut, Keuschheit und Gehorsam , Mäßigkeit in allen Dingen - damit lockt man die Generation "Smartphone" nicht hinterm Ofen hervor.

Aber - keine Sorge - es gibt eine neue Religion . Das KLIMA !
Keine Zeitung, kein Fernsehsender und kein Internetportal, keine Firmenhomepage die nicht von KLIMA begeistert ist. Das es sich dabei lediglich um ein ganz normales Phänomen handelt, sei mal nur am Rande bemerkt. Der klimareligiöse Wahn hat schon einen großen Teil der Leute erfasst. Und was braucht eine Religion ? Hier mal ein kleiner Exkurs in die Geschichte.

Im Mittelalter glaubten die Menschen das Naturkatastrophen (ja, doch - die gab es schon damals) die Antwort Gottes auf ihren sündigen Lebenswandel wären. Hochgebildete Professoren bestätigten in langen Gutachten, das der Zorn Gottes die Menschheit auslöschen würde, wenn sie sich nicht der Religion unterwerfen wollten. Und so suchte man die Ungläubigen, die Hexen , die Andersgläubigen (oder halt die unbeliebtesten Bürger der Stadt) und zündete unter diesen einen Scheiterhaufen an. Das dadurch ein Erdbeben, eine Sturmflut oder eine schlechte Ernte verhindert worden wäre, ist mir jetzt nicht bekannt.

In Südamerika glaubten die Inkas daran, ihren Sonnengott durch das Herausschneiden der Herzen von Menschenopfern zu besänftigen. Und der oberste Medizinmann (ein Vorläufer unserer Wissenschaftler) bestätigte die Wirksamkeit dieser Methode ohne den Anflug eines Zweifels - ansonsten drohte der Weltuntergang. Es sei hier erwähnt, das der Verlauf der Sonne nicht durch diese Form des Kannibalismus beeinflußt werden konnte.

Bei den Naturvölkern in Asien und Afrika hat sich der Brauch erhalten, das Fleisch von Toten zu verzehren (je nach Volkstamm das der Feinde oder der eigenen Ahnen). Dadurch bleibt die Kraft der Toten beim Esser und die Naturgötter honorieren es mit Wohlwollen. Der örtliche Shamane bestätigt auch in diesem Falle bei Androhung der Verspeisung die Wirksamkeit. Wer nicht am Festmahl teilnehmen will, riskiert den Weltuntergang (oder das Aussterben des Stammes)

Nun zurück zur Klima-Religion. Sie kann praktiziert werden ohne das man sich zu einem Gottesdienst oder Gebet versammelt - das ist in Zeiten des vollen Terminkalendars oder Stundenplans sehr praktisch. Es bedarf keines Betritts zu einer Organisation - das spart Mitgliedsbeiträge. Wichtig ist nur die nebulöse innere Einstellung das die Welt bald untergeht. Der früher so beliebte Ablasszettel zur Vergebung der Sünden wurde ersetzt durch den Umweltengel, die Abgasplakette oder das "Vegan"-Siegel. Statt eines Gebets reicht es, wenn man regelmäßig an die Umwelt denkt.
Statt sich selber öffentlich zu geißeln, fordert man lieber die Abschaffung der Autos, der Industrie und der Stromversorgung.Natürlich sind auch wieder gelehrte Köpfe zur Hand, die die dringende Befolgung ihrer Ratschläge mit dem drohenden Weltuntergang fordern. Tja - und dann tut es jeder Religion gut, wenn dann noch ein Erlöser/Heiliger/Prophet auf die Bühne tritt. Das fördert die Publicity und bringt die Sache nach vorne. Waren es früher Leute wie der heilige Franziskus oder Savonarola; bei den religiösen Ideologien Leute wie Marx, Mao oder Che Guevarra - da greift man sich heute ein zopftragendes Mädel mit psychischen Defiziten. Ihr - bedingt durch das Asperger-Sydrom - sonderliches Gedankenmodell verklärt man flugs zur hellsichtigen, weltrettenden Prophezeiung.
Wie man sieht : Die Menschen brauchen scheinbar einen Hokus-Pokus, die Androhung des Untergangs und natürlich eine Galionsfigur zum anschmachten.

Wer jemals eine Lawine in den Alpen, einen Vulkanausbruch auf den Philippinen oder einen Sturm im Nordatlantik erlebt hat, hat mal einen kleinen Einblick, mit welchen Kräften die Natur arbeitet. Allein der Gedanke das Menschen mit ihrem Verhalten auch nur einen winzigen Einfluss auf diese Kräfte haben könnten, ist eine abwegige Überschätzung der eigenen Bedeutung. Die Menschen rasen auf der erkalteten Kruste eines Rotations-Elipsoiden mit flüssigem Kern durchs Weltall. Rechnen wir doch einmal :
Die gesamte Masse der Menschheit von 7 Milliarden Menschen
mit etwa je 60 kg Gewicht sind                                                    = 420.000.000 to
(das hört sich viel an!)
 das Wasser des Bodensees wiegt allerdings                              48.200.000.000 to !

Das ganze Gefasel über Klimawandel, Klima-Katastrophe und Klimaschutz dient - wie früher die Religionen - nur zur Beruhigung der Seele. Man möchte sich seiner eigenen Unfähigkeit und Schutzlosigkeit nicht bewusst werden. Dafür zündet man eben Hexen an, schneidet Menschen die Eingeweide heraus, verspeist seine Großmutter oder verzichtet auf wohlverdiente Bequemlichkeit.
Es ist eine Frage der persönlichen Haltung - ob man sich von der Hysterie anstecken lässt. Die Dinosaurier sind nicht ausgestorben, weil sie Diesel fuhren. Ein Asteroid hat ihnen das Licht ausgeblasen. Wie ärgerlich für die weltbewegenden Endzeitpropheten, das dieser Untergang nicht von Menschen gemacht war.


Freitag, 15. März 2019

Wie Gerda Thunfisch die Welt rettete

Es war einmal vor langen Zeiten in einem Land ganz hoch im Norden. Dort lebte ein kleines Mädchen, daß ihre Eltern Gerda riefen und das lange Zöpfe hatte. Wenn die anderen Kinder fleißig in der Schule lernten, so saß Gerda nur auf ihrem Stuhl und spielte mit ihren Zöpfen. Was immer auch die Frau Lehrerin erzählte, es Gerda verstand nicht, was sie sagte. Sie sah immer aus dem Fenster und betrachtete versonnen den Hafen, in dem die Fischerboote ihre Ladung ausluden und die Katzen gierig über das Kopfsteinpflaster nach Beute haschten. Bald setzte sich Gerda garnicht mehr in die Schule, sondern blieb auf der Treppe vor dem Portal sitzen. Hier konnte sie viel besser sehen und manchmal brachte ihr ein fetter Kater einen Fischkopf. Schön war das Sitzen in der Sonne für Gerda. Aber der Wachtmeister sah das Mädchen dort sitzen und weil es ja eigentlich zur Schule gehen sollte, brachte er es zu ihren Eltern. Da weinte das Mädchen bitterlich und ihre Eltern wußten sich nicht anders zu helfen, als das arme Kind immer wieder vor der Schule sitzend mit den Fischköpfen spielend zu finden. Da kam ihrem guten Vater eine Idee. Wenn Sie doch nur ein Schild vor sich stellen wollte, auf dem geschrieben stand, sie wolle Gutes tun, so würde man Sie bestimmt dort sitzen lassen. In der Schule konnte das Mädchen doch eh nicht aufpassen und man würde schon den lieben Gott bitten für Sie eine warme Wohnstelle zu finden, wenn die Zeit gekommen sei, in die Welt zu ziehen. Und so saß Gerda versonnen und in ihren eigenen Träumen vor der Schule und ließ sich von der Sonne wärmen. Da kam eines Tages um die Mittagszeit ein fahrender Spielmann vorbei, der vorgab schon viel in der Welt umhergekommen zu sein. Wichtige Leute würde er kennen und wenn Gerda nur mit ihm ginge, so wolle sie ihr Glück machen und alle Welt von den Sorgen befreien. Fröhlich zog Gerda mit dem Spielmann, der ihren Eltern das Wohl ihrer Tochter versprochen hatte und ihnen einen Beutel reinen Goldes versprach. Alle Welt kannte bald Gerda und viele dachten, die Welt würde ein glückliches Tal werden, wenn man sich nur lange genug auf die Straße setzen würde. Selbst der Herzog von Flandern, trunkend von Wein, glaubte in der kleinen Gerda einen Heilsbringer des Himmels zu erblicken und küsste dem kleinen Mädchen ergeben die Hand. Gerda genoß, daß alle Welt sie sehen wollte und reiste mit dem Spielmann landauf und landab, auf das sich viele - anstatt ihrer Pflichten zu erinnern - versonnen auf die Straßen setzen sollten.
Zu der Zeit begab es sich jedoch, das in einem fernen, dunklen Land eine alte Königin um ihre Macht fürchtete. Ihre Bürger murrten, weil sie ohne unterlass Fremden den Eintritt in ihr Land gewährte und die Straßen voller Löcher waren. Nun wollte die alte Königin nicht von ihrem Throne und als sie von der kleinen Gerda hörte, die allen das Glück herbeisitzen könnte, da schickte sie ihre Vasallen aus, das Mädchen ins Land zu holen. Denn kein Bürger, dessen Kind nichts mehr lernen wollte, würde sich darum kümmern, ob sie noch in ihrem Schlosse wäre. Der Spielmann hörte vom Wunsche der Königin und brachte Gerda an den Hof der alten Frau, auf daß sie ihn mit allerhand Juwelen lohnen sollte. Langsam und mit zittriger Hand befühlte die Königin das Gesicht und die Zöpfe des Mädchens und freute sich, daß nun ihr Volk statt zu arbeiten und zu lernen, sich nur noch in die Sonne setzen würde. Und so setzte sich die kleine Gerda vor das Schloß der alten Königin und begann damit nichts zu tun. Denn nur das Nichtstun würde alle Sorgen vom Volke ablenken und wenn auch die Löcher in den Straßen noch größer werden würden, so hätte man doch immerhin den Sonnenschein gerettet und die Königin könnte ihre Macht behalten, wenn nur alle Kinder wie Gerda nichts mehr lernen. Und wenn sie nicht gestorben ist, so sitzt die kleine Gerda Thunfisch immer noch vor den Schloß, schaut in die Sonne und spielt mit den Fischköpfen, die die Katzen ihr bringen.