Donnerstag, 6. Dezember 2018

Fröhliche Weihnachten

Ja, es weihnachtet sehr. Kein Laden, keine Straße und auch keine Plakatwand ohne den Hinweis auf das christliche Jahresendfest. Im Fernseher trällert jeder Schlagerfuzzi seine Versionen von "Stille Nacht" und "Oh, du Fröhliche". Das ist die Zeit sich einmal besinnlich zurückzulehnen und sich um Gott und die Welt Gedanken zu machen.

Ja, man macht sich viele Gedanken in dieser Zeit. Sorgenzerfurchte Gesichter lösen sich mit bedeutungsschwerern Erklärungen aller Art in den Medien ab. Ob der Bundespräsident sich Gedanken um den Klimawandel macht, der Präsident des Automobilverbandes über Mikroplastik im Wasser nachdenkt oder der Chef eines Wohnungsbau-Konzerns über gesundes Essen referiert - Jeder meint in der dunklen, stillen Zeit seine persönlichen Gedanken in die Umwelt zu blasen. Und kurz vor dem Weihnachtsbaum, dem Gänsebraten und den Geschenken entdeckt so Mancher sein vermeintliches Gewissen. Und - ganz ehrlich - das geht mir tierisch auf den Sack ! Den die Wenigsten überdenken, was ihre alptraumhaften Gedanken wirklich für Folgen haben.

Da faseln Leute über den angeblichen Klimawandel. Nun, richtig ist, das sich das Klima wandelt. Aber das hat es immer schon getan. Wir leben schließlich auf einem Planeten mit flüssigem Kern und schwimmen auf erkalteten Kontinentalmassen herum. Die Kontinente verschieben sich, die Meeresströmungen wechseln und die Winde ebenso. Das hat einmal zur Eiszeit geführt, das hat einmal Ägypten zum fruchtbarsten Land seiner Zeit gemacht und das hat im Rhein Krokodile schwimmen lassen. "Panta rhei" sagte Heraklit einst - Alles fließt. Es ist ein Treppenwitz der Geschichte, das Menschen glauben alles, was ihnen bekannt ist, müsste so erhalten bleiben, wie es ihnen beliebt. In meiner Schulzeit prognostizierte unser Physiklehrer noch eine neue Eiszeit, heute sabbeln die gleichen "Gelehrten" von der Erderwärmung.

Nun, nehmen wir mal an, das diese Leute Recht haben. Die Erde erwärmt sich also - aber was sind die Folgen ? Die Polkappe des Norpol schmilzt ! Nun, das haut mich echt vom Sockel. Jedes Mal, wenn ich am Nordpol lang laufe, denke ich mir also : Vielleicht zum letzten Mal! Das durch das Schmelzen der Arktis allerdings neue Schifffahrtswege den Transport von Gütern verkürzen (und damit auch den Verbrauch von Kraftstoffen senken ist eine Folge. Das durch die Erwärmung der nördlichen Hemisphere die asiatische Tundra sich in fruchtbares Ackerland verwandelt eine Andere).
Der Gewinn von Millionen Hektar landwirtschaftlicher Anbaufläche geht natürlich einher mit dem Verschwinden der Inuit.Kultur, den Gletschern und den Eisbären. Die Inuit kann man umsiedeln, die Gletscher schmelzen sowieso in regelmäßigem Abstand und wer bitte, braucht wirklich einen Eisbären? Eisbären haben eine schwarzbraune Haut (nur der Pelz ist weiß) und in wenigen Generationen haben sich diese wieder (ganz nach Darwin) in eine Population von dunklen Bären gewandelt. Durch die milden Winter sparen wir allerdings enorm an Heizkosten, fossilen Brennstoffen und glatteisbedingten Unfällen. Wo soll da bitte der Schaden sein ? Die Arktis ist eh nur ein schwimmender Eiswürfel. Wenn dieser schmilzt, so wird sich der Anstieg der Weltmeere in überschaubaren Grenzen halten (ein Whisky mit Eis nimmt an Volumen auch nicht zu, wenn der Eiswürfel schwimmt. Fragt nicht den Lesch, sondern den Archimedes!)

Und dann sind da die selbsternannten Saubermänner, die uns bei jedem Kaffeebecher, bei jedem Dieselauto und bei jeder Fernreise vorrechnen wollen, wie schädlich das Alles ist. Ich denke bei solcher Gelegenheit immer an meinen Urgroßvater. Dieser wurde im Jahre 1881 geboren und war bei einer Brauerei erst als Kutscher und später als Fuhrparkleiter tätig. Er besaß einen großen Garten direkt hinter einer Eisenhütte (wie Filteranlage geschrieben wurde, wussten die Leute damals garnicht). Das ganze Jahr über setzte sich Staub auf die Gartenerzeugnisse - es wurde abgewaschen und man hat es damals gegessen. Er arbeitete 12 Stunden am Tag, rauchte Zigarren minderer Sorte und hat sich vor einer Flasche Korn nicht bange gemacht. Er hat als junger Unteroffizier in Tsingtao (in Deutsch-China!) fünf Jahre Dienst geschoben und war im ersten Weltkrieg als Feldwebel 3 Jahre aktiv. Dieser Mann hat 12 Kinder gezeugt und großgezogen und ist im Jahre 1980 mit fast 100 Jahren gestorben. Gesundes Leben ? Das konnte der sich erstens garnicht leisten und hatte auch von dem heute so notwendigen ökologischen Leben keine Ahnung. Heute desinfizieren die Mütter die Spielzeuge ihrer Rangen und wundern sich, das bei der ersten Belastung sofort eine Krankheit oder besser noch eine Allergie auftaucht. Mein Urgroßvater schickte seine Kinder noch auf die Straße zum Spielen und gegessen wurde was der Garten hergab und somit auf den Tisch kam. Abgesehen von den 7 Söhnen, die dann im Zweiten Weltkrieg gefallen sind, wurde jedes der Kinder über 90 Jahre alt. Dieses permanente und fast psychotische Vermeiden von jeder Art von Verschmutzung und Belastung hat aus unserer Bevölkerung nichts anderes gemacht, als ein Haufen krankheitsanfälliger Weicheier, die für eine Beule am Kopf am liebsten auf Kosten der Krankenkasse eine Computertomographie machen lassen würden und die für einen eingerissenen Fußnagel einen Spezilisten konsultieren wollen.

Ganz in Mode ist ja das Mikroplastik. Alle Welt redet vom Mikroplastik in den Ozeanen und es gibt Plakate, die einen Delphin (Flipper lässt grüßen) mit Müll im Maul zeigen. Oh mein Gott - wie haben wir das nur ertragen können ! Wir müssen sofort jeden Plastikmüll vermeiden. Nun - kann man. Reissen wir alles an Kunststoffen aus unserer Wohnung heraus, was aus Plastik ist und ersetzen es durch Holz. Problem ist nur : soviel Holz gibt es nicht ! Schauen wir nun in unsere Autos und gucken mal nach Plastik. Ooops - wie soll das denn ersetzt werden ? Geht ! Der Opel Doktorwagen von 1904 kam auch ohne Plastik aus !  Nur wie man einen Airbag auf Jute-Basis konstruieren will, darüber schweigen sich die Plastikhasser aus. Ich möchte mal sehen, wie laut diese Leute schreien, wollte ihnen ein Chirurg ohne Gummihandschuhe in den Thorax greifen. Die größten Plastiksünder sitzen übrigens in China und Indien. Der am höchsten durch Plastik belastete Ozean ist der Indische Ozean und es ist irrsinnig anzunehmen, das durch den Verzicht auf eine Plastiktüte bei Kaufland in Bottrop die Malediven gerettet werden. Mikroplastik hat übrigens die Eigenschaft im Ozean abzusinken. Bei einer Tiefe von mehr als 2000 Meter kommt also kein Speisefisch mehr in den Genuß dieses Plastiks.

Ein weiterer Gedankenpunkt ist natürlich der Feinstaub. Oh Gott ja - der Killer unserer Lungen. Wie habe ich bloß die Räuchermännchen im Erzgebirge überleben können? Wie kann ich trotz Laserdrucker im Büro und dem Grillen im Garten weiterleben? Man kann ! Auch wenn morgen früh noch die letzten Diesel der Strich8-Baureihe auf den Straßen fahren, die alten Magirus ihre Wolken ausstoßen und der Smoker beim Nachbarn 24-Stunden Dauerparty macht - wir werden Überleben. Der ganze Humbug mit dem Feinstaub-Diesel ist nichts anderes als ein Aufruf sich ein neues Auto zu kaufen (ab besten ein Elektro-Auto, wo dann der Dreck nicht aus dem eigenen Auspuff, sondern aus dem Kraftwerk kommt). Man bemüht Schaubilder und Statistiken, die uns zeigen, wie schädlich wir Menschen mit unserer Lebensweise für die Umwelt sind. Man zieht Wagen aus dem Verkehr, erlässt Fahrverbote und filtert noch technisch bemerkenswert den letzten Krümel aus der Luft. Das die Grenzwerte willkürlich gemacht wurden, sei eine Randbemerkung. Das Weltklima muß natürlich gerettet werden. Das 10 Meter hinter der Grenze schon andere Grenzwerte gelten, mag daran liegen, das in Polen z.B. ein anderes Weltklima herrscht (?). In Städten wie Chennai, Guanzhou, Tiajin oder Wuhan kennt man weder diese lebenswichtigen Grenzwerte für Feinstaub, noch Filter oder gar Fahrverbote. Sie kennen die Städte nicht ? Schade - sie haben alle jeweils mehr als 10 Millionen Einwohner und werden (wenn erst die Automobilisierung einsetzt) jede für sich deutlich mehr Emissionen in die Atmosphäre blasen als unser kleines Deutschland. Zu Glauben, das wir 80 Millionen Deutsche etwas retten, wenn wir 1 Million Dieselautos von den Straßen nehmen, ist ein typischer Fall von Größenwahn. Nicht nur die Wirtschaft der Welt und die globale Politik spielt sich nicht mehr in Europa ab - auch die Verschmutzung ist nicht mehr eurozentrisch gelagert.

Was also tun, angesichts dieser furchtbaren Aussichten und der besinnlichen Weihnachtszeit ? Ich habe für mich einen ganz brauchbaren Weg gefunden. Ich setze mich gemütlich in meinen Ohrensessel, habe einen aromatischen Kaffee neben mir und gönne mir von Zeit zu Zeit einen 40 Jahre alten Cognac. Ich freue mich auf meinen Urlaub in Asien und esse alles, was mir schmeckt. Und immer öfter umspielt meinen Mund ein Lächeln, wenn ich mir die Idioten ansehe, die wirklich glauben, das der Mensch in seiner Winzigkeit wirklich etwas auf diesem Planeten beeinflussen könnte - sei es im Guten oder im Schlechten.

In diesem Sinne ein frohes Weihnachtsfest !