Samstag, 27. Februar 2016

Kanzlerdämmerung

Ich schaue nicht mehr fern - mich kotzen die Nachrichten langsam wirklich an. Kein Tag, an dem nicht nun ein bekannter Politiker die Parolen, die er vor 6 Monaten als brandgefährlich, hetzerisch und rassistisch in die braune Ecke verbannte, als die Lösung unserer Probleme an das Wahlvolk bringen will. Selbst Herr Gabriel - der SPD-Vorsitzende der Doppelrahmstufe - erkennt plötzlich in den Angehörigen des "unterbezahlten"," bildungsfernen" und "deutschtümelnden" Packs (Originaltext Sigmar Gabriel) ein Wählerpotential für das kurz vor den Wahlen noch Verbesserungen gefordert werden müssen. Stoiber, Söder und Seehofer überschlagen sich im Verbreiten der Thesen, für die das moralische Copyright bei Frauke Petry, Alexander Gauland und Björn Höcke liegen. Was ist passiert ? Nun, die Wahlen in drei Bundesländern stehen vor der Tür. Da muß der etablierte Parteimann doch noch kurz versuchen, den unvermeidlichen Einzug der AfD in die Parlamente doch wenigstens nicht ganz so glanzvoll aussehen zu lassen. Nach der Wahl kann man dann mit Hinweis auf Parteidisziplin wieder der untragbaren alten Frau im Kanzleramt in den Enddarm kriechen.

Zugeben, daß sich unsere uckermärkische Kanzlerette mit ihrer Politik der letzten Jahre fröhlich an die Wand gefahren hat (und mit ihr unser Vaterland), würde ja die pensionsberechtige Karriere kurz vor der bevorstehenden Kanzlerdämmerung nicht fördern. Und so nicken die Herren Maas, Schäuble und Altmaier brav ihrer Chefin in falschverstandener Nibelungentreue weiter zu und planen schon im Hintergrund die Argumentation für die Zeit nach dem Abtritt der Alten.

Frau Merkel ist Physikerin und sagte einst "sie denke die Probleme von der Lösung her" - nun werfen wir einen kurzen Blick auf die Ära Merkel.
- die gute neue Freundschaft zu unseren russischen Nachbarn hat sie für ein brüchiges Bündnis mit der korrupten Ukraine ruiniert.
- die "guten Freunde" in Europa, die mit der Faust in der Tasche sich jahrelang die Dominanz einer deutschen Bundeskanzlerin in Europa hinnahmen, treten ihr nun demonstrativ in den Hintern und isolieren politisch dieses Land.
- die Griechenland-Krise, in der sie scheinbar einen Erfolg erzielte - wird von der neuen Flüchtlingswelle, die nun in Griechenland für eine Demontage des Staatsapparates sorgt - entpuppt sich als Luftnummer mit dem Risiko des wirtschaftlichen Totalschadens.
- die Treue zum "Bündnispartner Amerika" wirkt nach dem Lauschangriff der NSA auf die Kanzlerin wie ein politischer Trugschluß und die Kanzlerin wie eine Oma, der man auf der Kaffeefahrt eine Heizdecke aufgeschwatzt hat.
- die "Flüchtlingswelle" kommt nach wie vor unkontrolliert und ohne die Aussicht auf ein Ende ungebremst in dieses Land. Außer dem gebetsmühlenartigen "Wir schaffen das" kommt aus dem Kanzleramt nichts.
- Es geht ein politischer Riss durch dieses Land und entzweit die politische Landschaft. Seit den Ostverträgen 1970 hat keine Diskussion eine so emotionale und hasserfüllte Stärke erreicht.
- die wirtschaftliche Kompetenz "der schwäbischen Hausfrau", die sie einst beschwor, demaskiert sich als die ökonomische Weitsicht einer Bankrotteuse. 

Es grenzt an Realitätsverweigerung der Kanzlerin den Kurs nicht zu korrigieren oder - wenn sie Charakter hätte - ihren Rücktritt zu verkünden. Ihr Mantra "Wir schaffen das" erinnert fatal an "Der Endsieg ist sicher" oder "Der Sozialismus siegt" - nur die Antwort, wie das zu schaffen sein soll, bleibt sie uns schuldig.

 Politisch werden wir uns auf eine zersplitterte Landschaft in den Parlamenten einrichten müssen. Sozial werden wir uns auf Ghettobildung in den Städten und auf erhöhte Kriminalität einstellen müssen. Unsere Gesellschaft wird es schwer haben, angesichts des politischen Gesamtdesasters dieser Kanzlerin wieder zu einer gesamtdeutschen Gemeinschaft zusammenzuwachsen. Die Arbeit der letzten 25 Jahre hat dieses Frau mit Schmackes an die Wand gefahren. War das ihr Plan?

Schauen wir uns die Frau doch einmal an : Anfang sechzig, keine Kinder und eine Schönheit ist sie wahrlich nie gewesen. Sie war immer der Typ Mädchen, für den sich nur sehr spezielle Männer interressieren konnten. Das Mädel blieb in der Tanzstunde immer alleine sitzen. Trotz kirchlicher Verbundenheit (Vater war Pfarrer) durfte sie in der sozialitischen DDR studieren. Das zeigt einen sehr anpassungsfähigen Charakter. Da mußte man schon so manche Zugeständnisse machen, sonst hätte sie es höchstens bis zur Gemeindesschreibkraft gebracht. Und dann studiert sie Physik. Nicht gerade ein Fach für junge Damen, die am wirklichen Leben teilnehmen. Theologie hätte man von zu Hause aus verstanden, Medizin oder Lehramt wäre etwas für den sozialen oder politischen Aufstieg gewesen. Aber nein - es war Physik. Ein Fach für Grübler und bebrillte Nerds, die im Hinterzimmer über mathematischen Formeln versauern, während die anderen in die Disco gehen. Ohne die Wende und die politisch gewollte Notwendigkeit auch eine "Frau aus dem Osten" in die Führung zu holen, würde sie noch heute in einem Labor die Versuchsreihen ihrer männliche Kollegen nacharbeiten. So jemanden die Richtlinienkompetenz unseres Vaterlandes in die Finger zu geben, konnte nur ein Unfall der Politik gewesen sein. Ihre scheinbaren Erfolge entpuppen sich als Luftnummern oder als Katastrophen - ihre "Parteifreunde" rücken ab und die "Freunde in der Welt" schauen schon nach potentiellen Nachfolgern. Will sie etwa so lange im Amt verharren, bis sie wieder einen netten Eintrag im Geschichtsbuch bekommt? Das wird nicht mehr geschenen. Es liegt nun in der Macht ihrer Koalitionspartner, sie in die politische Wüste zu verfrachten.