Montag, 21. November 2016

Kalter Kaffee oder Tante Angie´s 4.Aufguß

Ausgerechnet am Totensonntag traf das deutsche Volk die Nachricht der ewigen alternativlosen Kanzlerin : Sie tritt 2017 noch einmal für die Wahl zum Bundeskanzler an. Da müsste uns eigentlich als Volk garnicht betreffen, denn im Gegensatz zu anderen Staaten werden bei uns solche Ämter garnicht vom Volk gewählt. Der Kanzler der Bundesrepublik Deutschland wird von deutschen Bundestag gewählt und da wird brav nach Parteizugehörigket abgestimmt und höchstens mal ein oder zwei Abweichler sorgen dann für leichtes Stirnrunzeln. Und einem anschließendem Partei-Ermittlungs-Verfahren.

Nein, unser aller Mutti und Kanzlerin lässt uns auch in den nächsten vier Jahren nicht alleine. Das es in einer Partei mit fast 70 Jahren Geschichte und 450000 Mitgliedern niemanden geben soll, der nach elf quälend langen und sehr kritischen Jahren nicht in der Lage ist, diese Frau zu ersetzen, erschreckt mich. Was wäre denn, wenn Frau Merkel morgen der Blitz beim Kacken trifft ? Löst sich dann der Bundestag auf, übernimmt dann eine Militär-Junta oder besetzen und französische Fallschrmjäger?
Die jetzige Situation der scheinbaren Alternativlosigkeit ist natürlich das Ergebnis einer Politik, die Frau Merkel seit Jahren betreibt und deren Zielsetzung einzig und allein der Ausschluß von möglichen Konkurrenten ist. Ein Christian Wulff hätte durchaus das Zeug zum Kanzler gehabt, hätte man ihn nicht auf den glücklosen Posten des präsidialen Grüß-August ins Schloß Bellevue verfrachtet (und ihn dann bei erster Gelegenheit im Regen stehen lassen). Ein Friedrich März wäre als Kanzler meine erste Wahl gewesen, jedoch hat man ihm die politischen Wege so verbaut, das er den Weg in die Wirtschaft gesucht (und gefunden) hat. Es darf im Merkel-CDU-Universum eben nur einen Gott geben - und das ist die ewige Angela.

In ihrer Politik war Frau Merkel immer sehr flexibel. War es mal die Stabilität der Wirtschaft, die scheinbare Rettung des Euro, die Integration oder Nicht-Integration des Islam, die Aussetzung der Zuwanderung oder die zügellose Offnung der Grenzen - Je nach Sachlage, Umfragewert und medialer Erscheinung wurde die Politik mal schnell gedreht, angepasst und alte Werte ausgetauscht. Die einzige Konstante der CDU ist heute noch die Person der Kanzlerin. Nicht umsonst machte man schon 2013 mit dem Satz "Ich bin Angela Merkel - Sie kennen mich" als einzige Aussage Wahlkampf. Das mag 2013 - nach der Stabilisierung der Währung - durchaus noch Sinn gemacht haben. Im Wahlkampf 2017 (und nach Erstarken der AfD) könnte aber genau dieser Satz "Angela Merkel - Sie kennen mich" für die historische Niederlage Ursache werden. Denn man hat die Ignoranz der Kanzlerin gegenüber den Belangen des Volkes kennengelernt. Man hat die Überheblichkeit der Macht gegenüber dem wirklich Souverän - dem Volk - erkannt. Und man wurde ihrer Schwäche in wirklichen Zeiten der Bedrohung unseres Lebensraumes gewahr. Wir kennen Sie nun. Und das ist alles andere als ein Argument zur Wahl dieser Frau.

Wir leben seit 11 Jahren in der Merkel-Republik. Friede- Freude - Eierkuchen, die geschönten Statistiken auf dem Kaffeetisch, die wohlmeinend nickende Ministerrunde im Kabinett ergänzt um den, schon in quasi-religiösem Wahn verfallenen, Generalsekretär Tauber, der - so vermute ich - im Herrgottswinkel längst Jesus Christus durch ein Angela-Bildchen ersetzt hat. Nicht für die Kanzlerin zu sein, verursacht die Ausgrenzung des Kritikers mit dem Hinweis auf die fehlende "political correctness". Fehlte nur noch der Vorschlag die Nationalhymne in "Merkel, Merkel über alles.." zu ändern. Natürlich sind seit gestern die Töne etwas moderater. Da erkennt die CDU plötzlich ihre patriotische Seite, es wird von sozial Abgehängten geredet, da werden plötzlich Sorgen ernst genommen! Es ist eben ab jetzt Wahlkampf. Man darf darüber nicht vergessen, das die, deren Sorgen Frau Merkel nun ernst nehmen will, noch vor kurzer Zeit - von ihr unwidersprochen - von ihrem feisten Vizekanzler öffentlich als Pack beschimpft wurden. Da wird dann auch schon im Vorfeld das rot-rot-grüne Gespenst bemüht, wie einst bei der Ablasszahlung des Herrn Tetzel das Fegefeuer.

Wer glaubt, das eine politisch wendehalsige alte Frau, die 11 Jahre lang ihre Meinung den Umfragewerten anzupassen versuchte, die Nöte und Sorgen ihres Volkes schlicht ignorierte, die geltendes Recht ihrer Meinung wegen brach, die vor jeder Wahl Kreide frisst, um ihre Macht zu erhalten und der dann noch naiv genug ist, anzunehmen die Frau habe für die nächsten vier Jahre die Kraft und die Stärke Deutschland durch eine veränderte weltpolitische Lage zu führen - der mag bitte sein Kreuz bei der CDU machen. Es soll sich aber vor Augen halten, daß in diesen vier Jahren alles passieren kann, wenn es nur dem Machterhalt der Frau Merkel dient. Inklusive dem Bruch geltenden Rechts, inklusive der Aufgabe historischer Werte, inklusive tagespolitischer Opportunität. Und er kann sicher sein das es dann in 4 Jahren wieder keine Alternative zu Mama Angela gibt, weil sie eben so amtsverliebt, machtbesessen und alternativlos bleiben wird, wenn man ihr nicht endlich einen Riegel vorschiebt. Man kennt eben wirklich die Dame und auf Fragen nach konkreten Plänen für die Zukunft kommt eben das merkelsche Geschwurbel aus Phrasen und  Gemeinplätzen. Visionen, Pläne, Werte ? - Fehlanzeige.

Ich bin ein höchst bürgetlicher Mensch. Ich mag es, wenn man sich nachmittags zum Kaffee trifft und bei Mocca,Kuchen und Likör in gepflegter Athmosphäre auch poilitische Kontroversen ausdiskutiert. Aber nun als politische Zukunft den vierten Aufguß von Angela´s Muckefuck als Patentlösung zu serviert zu bekommen, ist eine Frechheit. Da ist kein schmackhaftes Aroma mehr zu erwarten. Aus den USA kommt eine starke erfrischende Röstung, aus Asien kommen ganz kräftige neue Sorten auf den Markt und für Kenner bietet sich nun auch belebender russischer Tee. Da schmeckt man erst recht die Muffigkeit des heimischen Produktes, dessen beste Zeit vorbei ist. Da kann man nur eines tun - rechtzeitig und in Würde abservieren. Das hätte Angela Merkel auch persönlich gut getan.


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