Montag, 14. November 2016

Ich glaub, ich bin im Kino !

Wenn ich mich an meine Jugend zurückerinnere - eine Zeit, in der ich oft und gerne mit Onkel Heinz ins Kino gegangen bin und recht oft vor der Glotze gesessen habe- so kommen mir natürlich auch meine damaligen "Helden" ins Gedächtnis. Da spielte Roger Moore noch den James Bond und ein Western ohne John Wayne war kein richtiger Western. Damals waren die Geschlechterrollen noch klar verteilt und der Protagonist rettete die Süße (oder die Welt) etweder durch den schnellen Colt oder die Walther PPK. Mögen diese Filme auch nicht unbedingt die Krönung dramaturgischer Arbeit gewesen sein, sie spiegelten aber doch den Wunsch der Leute wider, die Sicherheit der Welt in den Armen starker, bewaffneter Männer garantiert zu wissen. Selbst ein Duo wie Bud Spencer und Terence Hill - der eine bärenstark und der andere blitzschnell - standen für den inneren Wunsch sich sicher und beschützt zu fühlen. Und der Humor kam auch nicht zu kurz ! Im Fernseher ermittelten Kommissare wie Hansjörg Felmy (als Kommissar Haferkamp) und Götz George (als Schimanski) und brachten pünktlich nach 90 Minuten den Bankräuber, Entführer oder den Gewalttäter zur Strecke.

Dann kamen die Filmemacher mit ihren sozialkritischen Schinken. Und aus den starken Helden wurden weinerliche Seelenkrüppel, die unter Muttis Rockschoß der Unbill des Lebens durch innere Emigration zu entfliehen suchen und die Rettung der Welt dem Gesprächskreis mit ihrem Therapeuten überließen. Den Fencheltee und die veganen Haferkekse inklusive. Die Bösewichter waren jetzt plötzlich die Gesellschaft, der Geschäftsmann mit guten Anzug, der seelisch geschädigte Underdog und natürlich die bürgerliche Existenz schlechthin. Den ganzen Unsinn den die Soziologen in ihrer verquasten 68er-Bewegung als Feinde ausgemacht hatten. Der Kriminelle wurde nicht mehr gejagt, sondern re-sozialisiert. Dementsprechend wurde auch nicht mehr mit Faust und Pistole, sondern mit Diskussion und Einfühlungsvermögen versucht den Fall zu lösen. Spannend war es nicht mehr und genauso realistisch wie ein Science-fiction-Film aus Japan der 60er Jahre. Aber es passte halt zu der "Friede-Freue-Eierkuchen" und "rosa Einhorn"-Weltsicht der antiautoritär erziehenden Generation. Das man so die Probleme nur verschiebt und nicht löst, passte da nicht in die Ideologie.

Genauso haben wir heute die Politik. Statt man Probleme löst, versucht man sie auszudiskutieren, abzuwägen, alle Strömungen zu integrieren und bringt am Ende eine ideologische - aber praktisch unbrauchbare - Misere zum Vorschein. Man verlässt sich bei Massenvergewaltigungen wie in Köln in der Silvesternacht auf die Justiz (um diese dann politisch im Regen stehen zu lassen). Man baut bei illegalen Migrationswellen auf "europäische Lösungen" (und weiß doch, das die "Partner" etwas anderes wollen) oder man leugnet schlicht die Probleme (wie bei den No-go-Areas im Lande). Hauptsache man kann bis zur nächsten Wahl noch etwas herumwurschteln.

Nun ist es im Kino so wie im Leben (oder umgekehrt) - ein Genre, welches sich überlebt hat, wird vom Publikum nicht mehr gewünscht. Nachdem man uns bis zum Erbrechen mit Merkels "fabehafte Welt der Angela" gezeigt hat, uns mit Ursula von der Leyens "tolldreiste Kerle in rasselnden Raketen" und "Minna vom Stahlhelm" bitteres Lachen abgerungen hat, Siggi Gabriels Rührstück "Tragögie eines lächerlichen Mannes" uns das letzte Taschentuch mit Tränen gefüllt hat und wir letztendlich mehr als genug "Männer, die auf Ziegen starren" ins Land geholt haben, wird es Zeit, das Programm endlich zu ändern, bevor auch der gutwilligste Zuschauer ins Popcorn kotzt.

In Rußland brilliert ein alerter Wladimir Putin als Präsident längst in der erfrischenden Neuauflage von "Liebesgrüße aus Moskau" - und wird von seinem Volk und vielen Menschen in Europa frenetisch gefeiert. In Frankreich arbeitet eine sympatische Marine LePen als "Johanna von Orleans" an der Rettung ihres Volkes vor feindlichen Invasoren, in den USA kommt ein politischer Newcomer aus New York mit "Mr.Trump geht nach Washington" auf die Weltbühne. Im dem fernen Osten räumt ein kerniger Rodrigo Duterte mit "Mein Wille ist Gesetz" die nationalen Sympathiepreise ab und am Bosporus wurde Recep Erdogan mit "Abgerechnet wird zum Schluß" zum Liebling seines Volkes. Uns dagegen will man im nächsten Jahr mit der vierten Neuverfilmung von Merkels "Ich - einfach unverbesserlich" langweilen. Tolle Aussichten. Aber wir haben ja als zahlende Zuschauer die Chance das Program kurzfristig noch zu ändern! Da bietet sich zum Beispiel Björn Höckes Werk "Ein Mann will nach oben" an oder Frauke Petrys "Du sollst mein Glückstern sein". Wir wollen auch endlich mal wieder etwas Erbauliches sehen !

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