Samstag, 8. November 2014

Weselsky und die Ex - Versuch einer Analyse

Das musste ja kommen ! Nachdem die Bahn (und mit ihr die Presseabteilung) erst vor dem Arbeitsgericht in Frankfurt und dann in der Berufung praktisch eine juristische Ohrfeige erhalten hatte, liefert jetzt eine willfährige Presse dem zeitungslesenden Bürger neues Material in der "Ich-hasse-Claus-Weselsky"-Kampagne. Bisher sind ja die Bemühungen der Presse, den Vorsitzenden der GDL nach allen Regeln der Kunst durch den medialen Kakao zu ziehen, relativ ergebnislos verpufft. Nun greift man zur ultimativen Waffe im Kampf gegen einen Mann :
Man lässt die Ex-Frau zu Wort kommen !

Jeder von uns, der eine Scheidung oder eine gescheiterte Beziehung hinter sich gebracht hat, kann ein Lied von der Spezies "Ex"singen - und von den dort abgesonderten Kommentaren. Die oder der "Ex" ist in der Regel entweder enttäuscht, verbittert oder rachsüchtig. In schlimmsten Falle alles zusammen. Sehen wir uns doch einmal genau den Artikel der MOPO an !
Zunächst wird dem Leser suggeriert, der Claus wäre "mit zwei Koffern in Lokführer-Uniform" bei der wohlhabenden Frau eingezogen. Soll heißen, er selber hätte nix gehabt und wäre quasi als "mittelloser Beziehungsasylant" unter die Bettdecke der Dame gekrochen. Ein schönes, leicht vorstellbares und eingängiges Bild, für das es allerdings keine Belege gibt. Das Herr Weselsky zu dem Zeitpunkt Lokführer war, ist unbestritten und mit Sicherheit hat er auch die passende Dienstkleidung gehabt. Sie wäre auch nicht die erste Frau gewesen, die sich für Männer in Uniform interessiert. Das er vielleicht sogar Besitzer von zwei Koffern (und vielleicht einer Plastiktüte?) war, soll seine eigene Armseligkeit demonstrieren - tut es aber nicht. Herr Weselsky hatte zu dem Zeitpunkt eine gescheiterte Ehe hinter sich und es ist für jeden Menschen ein trauriger Moment seine Habseligkeiten von der einem auf die andere Stunde mitnehmen zu müssen. Andererseits hätte er ja kaum beim Einzug schon mit seinen ganzen Möbeln vor der Tür stehen können, oder ?
Die Dame selber gibt an, vorher eine Affäre mit ihn gehabt zu haben. Ihr Mann sei dann 1990 gestorben und sie hätten "zueinander gefunden". Was ist das für eine Frau, die eine Affäre beginnt (ob nun mit Claus Weselsky oder dem Postboten sei mal außer acht gelassen), während der eigene Ehemann schon im beginnenden Siechtum dem Sensenmann entgegenfiebert?  Hier sollte sich "die wohlhabende Witwe" mal an die eigene Nase packen, bevor sie mit Dreck wirft.

Und was heisst denn "wohlhabend" ? Als Krankenschwester wird sie wohl nicht die Reichtümer Asiens im Keller gehortet haben. Also ist davon auszugehen, das der Wohlstand der Dame aus der Hinterlassenschaft ihres Verblichenen kommt. (den sie nach eigenen Angaben kurz vor seinem Tod noch beschissen hat). Das in einer Beziehung ohne Trauschein jeder seine eigene Bankverbindung hat, ist nicht außergewöhnlich. Das darf sogar Claus Weselsky, der in Anbetracht dieser Dame sehr gut daran getan hat, sich für den Fall des Scheiterns der Beziehung, eine "Rückzugsstellung" anzumieten. Und sogar gegessen hat er von seinem Geld ! Oh - Gott erbarme sich ! Wie konnte er nur?. Hätte er es nicht getan, würde die Dame wohl heute darüber wortreich lamentieren, das sie den Claus habe durchfüttern (oder sagen wir theatralisch wirksamer mal "aufpäppeln") müssen. Das er ihr das Konto "verheimlicht" haben soll, zeigt uns auch, das sie wohl erwartete, der Claus mache jeden Monat erstmal den wirtschaftlichen Kopfstand vor ihr, damit ihm auch noch der letzte Groschen aus der Tasche falle. Ich kann mir gut vorstellen, das bei der Frau Michael aus Pirna, die heute Herrn Weselsky vorwirft sich ihr nicht wirtschaftlich ausgeliefert zu haben, der Schmalhans der Küchenmeister war. Claus Weselsky wird sich dann wohl mal (auf eigene Kosten) etwas Anständiges auf den Teller gepackt haben. Ich kann es verstehen! Frau Michael wirft es ihm vor - das ist argumentativ unterste Schublade und ganz, ganz dünn !

Als Vorstandsmitglied einer Gewerkschaft gehört es zum guten Ton, auch mal Gäste aus der Wirtschaft zu bewirten. Das zu solchen Anlässen nicht gerade der Tetrapack-Wein vom ALDI oder die "Oberföhringer Vogelspinne Auslese 1999" auf den Tisch kommen sollte, versteht sich von selber. Ein Gewerksschaftsführer darf schon auf Augenhöhe mit Männern aus der Wirtschaft verhandeln. Wenn also Herr Weselsky darauf geachtet hat, zu Hause Wein in gehobener Preislasse auf dem Tisch zu haben, so muß das einer Frau Michael wohl ganz furchtbar erschienen sein - sonst würde sie es ihm nicht vorwerfen. Ich möchte nicht wissen was bei ihr sonst auf den Tisch gekommen ist. 25 Euro für eine Flasche Wein ist so ein unverschämter Luxus nicht - wenn das die einzige Extravaganz des Claus Weselsky ist, dann ist er aber ein sehr bescheidener Mann. Ich kenne Leute, die sich zu solchen Anlässen ein Porsche Cabrio in die Garage stellen. 

Dann wirft sie ihm vor, ein Diktator gewesen zu sein. Wer den Herrn Weselsky erlebt hat, kann bestätigen, das er niemand ist, der sich die Butter vom Brot nehmen lässt. Das ist auch gut so - solche Charakterzüge braucht ein führender Kopf. Frau Michael kann nicht erwarten, das jemand, der täglich für die Belange seiner Kollegen kämpfen muß, die Konversation nach Feierabend auf den Satz "Ja, Schatz - du hast natürlich Recht!" beschränkt. Er ist eben jemand, der nicht im Falle der partnerschaftlichen Uneinigkeit den Kopf einzieht und nickt! Das ist Frau Michael, die "wohlhabend" und wie wir erkennen können "besitzergreifend" ist, natürlich unerträglich. Aber einen Pantoffelhelden hatte sie sich eben nicht mit dem Claus ins Haus geholt. Das er bei der Dame irgendwann die Flucht ergriffen hat - für mich ist das nachvollziehbar.

Es ist eine sonderbare Eigenschaft des Menschen, dem böse zu sein, dem man eigentlich dankbar sein müsste. Meine letzte Ex erzählte im Bekanntenkreis auch die drolligsten Dinge über mich. Ich sei "gefährlich", ich sei "wirtschaftlich nicht partnerschaftsfähig", ich sei "impotent" - alles Tinnef um vor sich selber nicht die Schuld am Scheitern der Beziehung eingestehen zu müssen.  Es ist müßig auf solche Anwürfe überhaupt einzugehen. Die Realität zeigt den Menschen, wie jemand wirklich ist.
Frau Michael hat durch Claus Weselsky nun etwas Publicity erfahren und sicherlich den einen oder anderen Scheck einnehmen können. Dann hat sie ja jetzt die 25 € für die Weinflasche wieder heraus.

Die Presse möchte ich doch dringend ersuchen, solche Geschichten nicht mehr zu bringen. Sie werfen ein trauriges, ja erbärmliches Licht auf ihre Journalisten. Finden sie denn so wenig Argumente gegen den Vorsitzenden der GDL das sie schon unter seine abgelegten Bettdecken gucken müssen? Studiert man dafür Journalismus? Das sind Methoden, die früher mal von der GESTAPO oder vor kurzem noch von der STASI praktiziert wurden. Denken sie bitte daran - wer Dreck nach oben wirft, dem fliegt er selbst wieder ins Gesicht.
Und falls sie noch nicht die Schlagzeile für nächste Woche haben sollten, wie wäre es mit "GDL-Chef erschlägt harmlose Stubenfliege" - schön fett auf die Titelseite.

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