Donnerstag, 6. November 2014

Deutsche Bahn vs.GDL 0:3

Zu Spielbeginn wollte die Bahn, unterstützt von zahlreichen Medien, durch geschickte Öffentlichkeitsarbeit die Bemühungen der GDL um einen fairen Tarifvertrag diskreditieren. Man stellte die Lokführer als die Geier der Nation, als macht- und geldgeile Faulpelze hin und als Höhepunkt schoss man sich auf den Vorsitzenden der GDL Claus Weselsky ein (persönliche Diffamierungen inklusive). Hat alles nix genutzt ! Der gewollt produzierte Volkszorn gegen die Mitarbeiter der Bahn wollte nicht ins Rollen kommen - von ein paar ewigen Nörglern, Heulsusen und Besserwissern mal abgesehen. Damit ging die GDL in Führung und es stand erstmal  0:1 !

Dann versuchte die Deutsche Bahn den Streik als heilloses Chaos oder besser noch als den Untergang des mobilisierten Abendlandes zu verkaufen. Aber dieses Chaos blieb auch aus. So unbeweglich ist der Bürger in diesem Lande nicht, als das er sich bei dem von der GDL fairerweise rechtzeitig angekündigten Streik nicht doch noch anders zu helfen wusste.Auch das reflexartige Antanzen der "Ober-Chearleaderin" Andrea Nahles brachte nichts ausser heißer Luft (wie gut das sie nicht wieder gesungen hat) Damit stand es 0:2

Und als Ultima Ratio des Arbeitskampfes zerrte dann die Bahn die GDL vor Gericht und wollte den Streik als unangemessen verbieten lassen. Das Arbeitsgericht in Frankfurt erkannte aber zu Recht diesen Streik als zulässig und so geht es nun in die nächste Runde. Selbst den von der Richterin vorgeschlagenen Vergleich, der ein sofortiges Ende des Streiks zur Folge gehabt hätte, wollte die Deutsche Bahn nicht akzeptieren. Unbeweglich beharrt hier der Arbeitgeber auf einem längst in vielen Firmen überholten System der Tarifeinheit. Das Personalvorstand Weber mit seiner beharrlicher Forderung nach faktischer Unterwerfung der GDL unter die EVG hier eine einvernehmliche Einigung verhindert hat, werte ich mal als Ehrerbietung vor den zahlreichen EVG-Mitgliedern im Aufsichtsrat der Deutschen Bahn. Wenn auf diese Forderung verzichtet worden wäre, würden heute die Bahnen wieder rollen und man könnte endlich zur eigentlichen Verhandlung über Löhne und Arbeitszeiten übergehen Nicht nur, das durch die herbe Niederlage der Deutschen Bahn vor Arbeitsgericht Frankfurt die Position der GDL nun deutlich gefestigter ist - Nein, jetzt hat der informierte Bürger auch glasklar vor Augen geführt bekommen, wer in diesem Tarifstreit eigentlich der Klotz ist, an dem der Fortschritt ausgebremst wird. Dadurch hat Vorstand Weber seine eigene Medienkampagne gegen die GDL ad absurdum geführt. Schöner kann man kaum in der Öffentlichkeit die Hosen runterlassen! Das war quasi der Foul-Elfmeter und es steht nun 0:3 !

Ein Fußballspiel dauert immer 90 Minuten. Wie lange ein Tarifstreit dauern muß, ist nicht durch Spielregeln festgelegt. Wenn die Deutsche Bahn von ihrer immer unhaltbarer werdenden Position abrücken würde, so könnte man dieses Trauerspiel sofort beenden - die Zuschauer (sprich die Kunden) würden es danken. Das würde dem Image der Deutschen Bahn mehr nützen, als das hilflose Herumtreten auf dem eigenen Platz. Das Spiel ist gelaufen - in den letzten Minuten wird die GDL ihren Vorsprung wohl kaum verlieren können. Dafür ist die Mannschaft der GDL zu stark und der Trainer Weselsky ein zu geschickter Taktiker Also, bitte lieber Bahnvorstand : ABPFEIFEN !


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