Dienstag, 16. September 2014

Lotto - Leider nichts, aber was wäre wenn ?

So, ihr Lieben - der Lottojackpot vom Freitag ist raus. Gewonnen hat ihn (wieder einmal) ein Finne oder war es eine Trichine? Egal, ich war es jedenfalls leider nicht, obwohl ich keine Gelegenheit ausgelassen habe, mich an diversen Tippgemeinschaften zu beteiligen und selber auch noch zwei komplette Scheine mit jeweils neun Reihen gespielt habe. Ich habe zwar diverse Kleingewinne eingefahren und unterm Strich habe ich eigentlich keinen Verlust erlitten, aber an die ganz große Kohle bin ich leider wieder einmal nicht gekommen.
Der Jackpot war aber auch diesmal unverschämt hoch. Nachdem mehrere Wochen kein Gewinn der Klasse 1 (5 Zahlen und zwei Superzahlen) gewonnen worden war, betrug die ausgespielte Summe am letzten Freitag satte

61,170 Millionen Euro !

Ich hatte ja schon die stille Hoffnung dieses Mal würde es mich treffen, aber es war leider nix.
Die Woche über - und besonders wenn man am Zeitschriftenladen die Reklametafeln liest - macht man sich schon einmal so seine Gedanken, was man wohl mit soviel Geld tun würde. Ich neige ja nicht zur Geldverschwendung, aber die Gefahr ist ja groß, das man bei einer solch gewaltigen Summe den Boden unter den Füßen verliert. Ich schickte mich also in einer stillen Stunde an, mir mal konkrete Gedanken darüber zu machen, was ich mit 61,17 Mio € machen würde. 
 Bevor man Pläne schmiedet und zu den krudesten Gedanken kommt, sollte man zunächst einmal seine persönlichen Lebensumstände genau untersuchen. 

1.) Ich bin 47 Jahre alt
2.) ein fauler Hund, der am liebsten auf dem Sofa liegt und 
3.) Junggeselle.  

Daraus ergibt sich schon einmal die Überlegung, das ich weder eine Villa in Bredeney noch ein Fachwerkhaus in der Eifel (oder sonst wo) brauche. Auch die Anschaffung eines Kombi-Fahrzeugs erübrigt sich. Warum sollte ich etwas anschaffen, was ich nicht brauche bzw. was mir nur Arbeit macht. Ich habe bisher vermieden mir Gartenarbeit aufzuhalsen, warum sollte ich jetzt nach einem Haus mit großem Garten gieren? Zwar könnte ich mir dann einen Gärtner leisten, aber ein Garten macht halt doch mehr Arbeit als kein Garten. 
Nein, was ich brauche habe ich fast schon - Eine Eigentumswohnung ! Quasi das, was ich bereits bewohne - nur ein paar Nummern größer. Ich stelle mir da eine sehr elegante Wohnung im 10. oder 11.Stock vor. Mit offenem Kamin, 220 qm Wohnfläche und möglichst im Art-deco-Stil. Das Haus sollte einen gut funkitionierenden Concierge-Service bieten und einen Wachdienst sein Eigen nennen. Dazu noch drei Plätze in deiner beheizten Tiefgarage - fertig. Da habe ich Platz, wohne in guter Lage und habe alles in griffbereiter Nähe. Eine Putzfrau lasse ich durch die Hausverwaltung kommen und fertig. Ich schätze, das ich (nach Vergleich zahlreicher passender Wohnungen) dafür mit Möbeln, Grunderwerbssteuer und Nebenkosten etwa 3.17 Millionen auf den Tisch legen muss.
Sind also noch 58 Millionen Euro übrig !

Wie legt man das Geld am besten an? Verwaltungstechnisch aufwendig sind eigene Immobilien. Man muss sich mit Mietern, Handwerkern und dem Finanzamt herumärgern oder man beauftragt eine qualifizierte Hausverwaltung, über die man sich dann auch noch ärgern darf. Da würde ich doch einen Immobilienfonds bevorzugen. Man ist an guten Anlagen beteiligt, trägt nur ein geringes Risiko und schnippelt am Jahresende seine Coupons ab. Einfach sitzen und kassieren und je nach Fonds sind die Erträge nur teilweise (wegen der hohen Abschreibungen) Kapitalertragssteuerpflichtig. Als weitere Anlage würde ich Aktien namhafter Unternehmen erwerben und ebenfalls einfach liegen lassen. Die Dividenden sprudeln zum Ende des Geschäftsjahres schon genug Geld in meine Kasse. Spekulieren würde ich nicht - wozu auch ? Wenn ich so 55 Mio anlegen würde, hätte ich (nach Steuer!) rund 100.000 € netto im Monat zum Verfrühstücken. Ich glaube das reicht allemal um morgen meine Brötchen zu holen und sogar um einmal im Jahr nach Ascot zur Rennwoche zu fliegen.
2 Millionen lasse ich in kurzfristigem Termingeld liegen (falls ich mal knapp werde) .
Sind also noch 1 Million Euro übrig ! 

Ich habe immer gerne schöne Autos gefahren. Zu einen sitzt man sehr bequem - zu anderen kann man auch recht schnell vorwärts kommen. Ein neues Auto würde ich mir dann schon gönnen. Und das darf ja auch etwas kosten. Mein Traumwagen wäre ein Bentley Continental. Und so einer ist als Jahreswagen(ich bin ja nicht so blöd und kaufe so einen brandneu!) kommt auf etwa 170.000 €. Dazu noch einen kleinen Flitzer für die Innenstadt, wobei mir der Fiat 500 Abart sehr gut gefällt (die kleine Wanze hat immerhin 160 PS!) - und ich bin wieder zweihunderttausend Euro ärmer.
Sind also noch 800.000 € übrig !

Weiterarbeiten ? Nein ! Ich kann in meinem Leben alles verdoppeln und verdreifachen. Ich kann mir ein Hemd kaufen oder zehn. Ich kann einen Jaguar fahren oder fünf BMWs. Aber die Zeit, die mir noch bleibt, kann ich nicht einmal um 1 Minute verlängern. Also würde ich meine verbleibende Lebenszeit bestimmt nicht dazu verwenden aus Langeweile gelbe Autos durch die Gegend zu fahren. Ich würde mir mit Stil,wohltemperiert und ohne Zeitdruck die schönen Gegenden dieser Welt ansehen. Damit dürfte ich die nächsten Jahre vollbeschäftigt sein. Bis die Zinsen und Dividenden allerdings anfallen, dauert es etwa ein Jahr. Also muß ich mir Geld auf dem Konto lassen, um diese Jahr luxuriös und fröhlich an mir vorübergehen zu lassen. Rechnen wir mal mit 20.000 € im Monat.
Sind also noch 560.000 € übrig.

Wenn man soviel Glück hat, dann sollte man die nicht vergessen, die einem Gutes getan haben. Ich werde nicht den Fehler machen und diesen Leuten Bargeld auf den Tisch zu werfen. Das würde ja so aussehen, als würde ich sie für ihre Freundschaft und Hilfe nachträglich bezahlen wollen. Diejenigen, die ich bisher gerne in meinem Dunstkreis hatte, können sicher sein in den nächsten Jahren sehr großzügig bedacht zu werden. Sei es mit einen schönen Urlaub, einem neuen Auto oder einem Scheck für einen Neuanschaffung. Zwei lieben Freunden würde ich eine monatliche Rente aussetzen, damit sie sich nicht mehr anrackern brauchen. Zwei  größere Spenden würde ich allerdings sofort tätigen. Das Zistersienserkloster in Bochum-Stiepel würde eine Dotation erhalten und die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger ebenfalls. Das sind zwei Einrichtungen, denen ich mit großer Sympathie gegenüberstehe.
Sind noch 60.000 € übrig !

Mit diesem Geld würde ich mit zwei guten Freunden in den Flieger steigen und 4 Wochen Urlaub machen - wohin kann sich jeder denken (grins).

Nun ja - es hat leider nicht geklappt. Ich hätte mich ja auch mit dem halben Jackpot zufrieden gegeben, aber dieser Finne wollte nicht mit mir teilen. Sei es drum - nächste Woche spiele ich ja wieder Lotto. 


 

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