Montag, 26. Mai 2014

Die Stunde der Patrioten

Sie hatten nichts unversucht gelassen, uns für ihre Ideen und Visionen zu begeistern. Es wurde weder an Geld noch an Medienpräsenz gespart um auch dem scheinbar dümmsten Bauern in den entlegensten Bergregionen am Anus Mundi die Europa-Wahl schmackhaft zu machen. Man verdeutlichte in jedem Interview und in jeder Zeitung die fulminante Bedeutung der europäischen Idee und die Wichtigkeit der demokratischen Stimmabgabe. Ja man ließ sogar durchblicken, daß nur Europa mit seinem Parlament den Frieden in Europa garantieren würde und personifizierte die Wahl durch das Aufstellen scheinbarer Spitzenkandidaten (die allerdings bei genauem Hinsehen garnicht vom Volk, sondern von den Abgeordneten zum Kommissionspräsidenten gewählt werden) und nahm dafür den Herr Junker - einen abgehalfterten luxemburger "Premierminister" (also den ehemaligen Staatschef eines Zwergstaates) und den ehemaligen Bürgermeister von Würselen Herr Schulz (Typ "Bud Spencer mit Spesenkonto, Maßanzug und Kassengestell-Brille").
Und dann kam der Wahltag...............

Nach den ersten Prognosen, Hochrechnungen und Analysen sah man an den leicht blutleer gewordenen Gesichtern unserer Journaille, daß etwas nicht ins Konzept der verordneten Europa-Harmonie passen wollte. Und dann kam der Hammer : In Großbritannien wird die UKIP die stärkste Fraktion, in Frankreich liegt die Front National weit vor der regierenden sozialistischen Partei des Herrn Hollande, in den Niederlanden hält sich (wenn auch mit Verlust) Partei der Freiheit in der Gunst der Wähler und hier kommt die AfD und die NPD auch an Mandate. BUMS - das saß. Oder besser die sitzen - nämlich jetzt ganz kräftig im Europa-Parlament und haben so endlich die Gelegenheit diesen eingeschlafenen Haufen von Spesenrittern, Geldverschwendern und Interessenverrätern ein schmerzhafter Stachel im Arsch der eigenen Wohlgefälligkeit zu sein.
Vorbei die Zeit der Hinterzimmer-Strategie zur Abschaffung der Vaterländer; Vorbei die Zeit der gemütlichen Debatten um Glühbirnen und Gurken-Krümmung; Vorbei die Zeit der Selbstdedienung am jeweiligen Volksvermögen der Mitgliedsländer. 

Es scheint, als wäre europaweit der Wähler doch nicht so dämlich, den hohen Damen und Herrn in Brüssel und Straßburg ihre dilettantischen Entmündigungsversuche ungestraft durchgehen zu lassen.Jetzt haben sie die Quittung in Form eines massiven kritischen Blocks national-konservativer Parteien unter der projektierten Führung einer alerten Marie Le Pen.
Und was ist mit der Kommunalwahl ? Nun, da das Verfassungsgericht die 5%-Hürde abgeschafft hat, kommen jetzt auch Parteien zum Zuge, die bisher nicht (oder nur selten) die Möglichkeit hatten eine politische Stimme zu sein. Da greift schon ein bisschen die Angst bei den "etablierten" Parteien um sich, es könnten die Fleischtöpfchen und Pöstchen im kommunalen Bereich nicht mehr so leicht untereinander verschoben werden. Und das ist auch gut so ! Der Wähler hat entschieden. Er ist laut Verfassung der Souverän dieses Staates. Kritik an der Entscheidung des Souveräns steht weder Politikern noch Medien zu. So wie ausgezählt wurde, wollte es das Volk! Aus ! Ende ! Basta !
Und jetzt das Verfassungsgericht für seine Entscheidung nachträglich zu rügen, hat den Sinn einer Verfassung nicht verstanden - das ist keine juristische Bedarfsartikelhandlung!

Es mag mancher nun nach den Gründen fragen. Vielleicht haben unsere Politker in ihrer Abgehobenheit einfach mal übersehen, was weite Teile der Bevölkerung wirklich wollen.
Geschlechterlose Wortspiele ? Schwulen-Ehe ? Ungezügelte Zuwanderung balkanesischer Völker ?
Rauchfreie Kneipen und Transen mit Vollbart ? Moscheen und Kruzifix-Verbot ?
Ganz bestimmt nicht. Mag auch mancher Stammwähler ("...ich wähle die, seit ich denken kann") noch bei seiner "SPD" oder "CDU" aufgehoben fühlen - er ist es bei genauem Hinsehen nicht mehr. Die SPD heute hat mit der SPD eines Willy Brandt oder Helmut Schmidt nichts mehr zu tun (der Schmidt wäre heute in der CDU am rechten Rande isoliert). Die Union heute ist meilenweit von der Union eines Alfred Dregger oder Franz-Josef Strauß entfernt. Eine konservative Politik basierend auf nationalen Werten bietet die Merkel-Union schon lange nicht mehr an. Das ist nur noch ein Machterhaltung-Verein der Kanzlerette. Und die gute alte SPD mutiert zum Steigbügelhalter und postengierenden Lakaien. Das ist keine politische Landschaft - das ist ein Sumpf.

Wer lange darauf gewartet hat, in der heutigen Zeit noch oder wieder eine politische Heimat zu finden, der kann als alter (oder neuer) Sozialist zu den Linken gehen. Da gibt es durchaus aufrechte und überzeugte Leute, die noch für ihre Ideen gerade stehen. Und rechts ? Wo ist die Partei derjenigen, die national-konservativ denken ? Da ist das Spektrum leider noch etwas zersplittert, aber daran kann man arbeiten. Es gibt eben noch Menschen, deren Weltbild nicht durch die verordnete Political Correctness oder den Gender-Wahn versaut worden ist. Menschen, für die das christliche Abendland kein Begriff aus der Mottenkiste darstellt. Menschen, denen Patriotismus, Vaterland und Nationalstolz etwas bedeuten und denen solche Worte nicht nur als Phrasen an Feiertagen dienen. Der Wahl-Sonntag hat etwas gezeigt. Es gibt eine große Masse von solchen Menschen - europaweit. In Frankreich und Großbritannien haben sie die größte Fraktion gestellt. In Deutschland zumindest der Kritik eine deutliche Stimme gegeben und in Essen mit Marcel Haliti erneut einen Mann in den Rat gewählt, der mit Humor und Verstand seine Prinzipien nicht an der Garderobe abgibt. Die Wahl 2014 war auf jeden Fall eines - eine Stunde der Patrioten !

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