Dienstag, 21. April 2015

Wir lagen vor Lampedusa - Schiffbrüchige im Mittelmeer

Und wieder ist so ein rostiger Seelenverkäufer auf den Grund des Mittelmeeres gesunken. Angeblich waren 950 Menschen an Bord, von denen allerdings nur ein Bruchteil gerettet werden konnte. Jetzt gibt es keine Nachrichtensendung und keine Talkshow, in der nicht wohlmeinende Gutmenschen ihre Forderungen nach sofortiger Hilfe, nach unbürokratischer Einreise und nach massiven Rettungsaktionen in die Umwelt blasen. Allen voran bärtige Zottel der 68er-Bewegung wie Rupert Neudeck, der sich dadurch wohl ein gutes Zubrot zu seiner Altersversorgung verdienen kann. Es werden Forderungen gestellt, die unsere Gesellschaft und unsere Hilfsbereitschaft bei weitem überfordern und das alles unter dem Deckmäntelchen der jeweiligen politischen oder religiösen Position des Diskussionsteilnehmers. Ich könnte kotzen.
Als in den 60er Jahren die Länder Afrikas zum Teil nach langen und verlustreichen Bürgerkriegen ihre Freiheit und Unabhängigkeit vom Joch der Kolonialstaaten erhielten, waren es gerade die Linken die vor Freude in die Hände klatschten. Jetzt könnten ja die Völker Afrikas endlich selbst bestimmen und unabhängig handeln. Jetzt hätten ja die Neger (die gab es damals tatsächlich noch) endlich die Freiheit ganz doll glücklich zu werden, glaubten diese Weltverbesserer damals scheinbar wirklich.
Und die ehemaligen Kolonialmächte wie Frankreich oder Belgien, Portugal oder Großbritannien sorgten für ausgebildetes Verwaltungspersonal, Equipment und Startkapital. Heute - gut 50 Jahre später sieht auch der dümmste Altsozi, das alle seine Träume von der besseren Welt auf dem Müllhaufen der Geschichte einen Geruch unerträglicher Fäulnis durch die Welt tragen. Instabile Gesellschaften, Gewaltherrscher, kriegerische Stämme und ein gute Maß an typisch afrikanischer Korruption und Faulheit haben eine Krisenregion geschaffen in der nun mehr als 1 Million Menschen auf ihre Zuwanderung in die europäischen Sozialsysteme lauern, die ihnen arbeitsfreie Versorgung auf Hotelniveau und einen warmen Hintern zu garantieren scheinen.
Die ehemaligen Kolonialmächte (zu denen Deutschland seit 1918 nicht mehr gehört) sind die Letzten, die am jetzigen Zustand Schuld sind. Dafür sind die Afrikaner selber verantwortlich und dieser Verantwortung müssen sie sich stellen - und nicht mit dem Hut in der Hand im verhassten Europa betteln gehen oder den fruchtlosen Versuch starten, sich bei Nacht und Nebel selber in Seenot zu bringen um dann durch die Hintertür ein Gastrecht zu erschleichen.
Das Deutschland heute - trotz EU und Euro - immer noch ein wohlhabendes Land ist, verpflichtet uns nicht dazu, für die Probleme ganzer Erdteile die Geldbörse oder die Grenzen zu öffnen. Wer das fordert, manifestiert dadurch nur seine erschreckende Naivität oder, besser gesagt, seine eigene Blödheit.
Zurück zu den Flüchtlingen. Sicherlich ist es keine Lösung wegzuschauen und die Leute ersaufen zu lassen. Aber warum setzt man diese Völker dann nicht in Libyen oder Tunesien an Strand ? Einem Dieb entreisst man auch seine Beute, wenn er gefasst wird. Hier wird aus Gefühlsduselei den Menschen in Afrika die falschen und für uns sogar gefährlichen Signale übermittelt. Jeder, der heute ohne gültige Papiere ein Schiff besteigt um nach Europa zu kommen, muß sich der Tatsache bewußt sein, das er hier nicht willkommen ist und das Europa für ihn kein Heim bieten wird. Egal welcher Herkunft und Bildung, egal ob allein oder als Familie, egal ob Jugendlicher oder Greis - Europa muß in dieser Situation zunächst einmal die Eigensicherung betreiben. Australien schleppt Flüchtlingsboote nach Osttimor, nach Nauru und nach Vietnam. Kein illegaler Einwanderer, kein Flüchtling (und hat er noch so traurige Kulleraugen) wird in Australien mit Aufenthaltsgenehmigung oder Duldung belohnt. Also Folge dessen sank die Flüchtlingsbootsproblematik in Australien auf ein verschwindend geringes Maß. Daran sollten wir uns ein Beispiel nehmen; davon kann man lernen.
Aber solange weichmäulige Schwätzer die jetzige Situation nutzen können, sich als moralische Helden zu generieren und in den Medien vor versammelter Masse hilfsbereiten Trotteln ein Loblied der Humanität gesungen wird, solange werden sich Menschen selber den unwägbaren Gefahren der Seenot aussetzen und darauf spekulieren, sich in Europa ins gemachte Nest setzen zu können.
Einen Fall von Mediengeilheit möchte ich noch besonders beleuchten. Ein Mann namens Höppner aus Brandenburg, der nicht einen Tag seines Lebens zu See gefahren ist, hat (mit Spendengeldern versorgt) einen 100 Jahre alten Fischkutter gekauft und tuckert nun mit seinem 80-Tonnen Dampfer in Richtung Mittelmeer um Flüchtlinge aus Seenot zu bergen. Wenn man sah, mit welchem Elan und welcher kindlichen Freude sich dieser Mensch bei Günter Jauch in Szene setzte, weiß man genau warum er das tut. Hin- und her tänzelnd genoß er sichtlich den Moment in einer Talkshow das Ruder in die Hand zu nehmen und eine Schweigeminute zu verlangen ("....sie stehen dazu auf" verordnete er den Zuschauern im Befehlston). Mit einem Gesichtsausdruck wie Admiral Nelson vor der Schlacht bei Kap Trafalgar verkündete er den Einsatz seiner "Sea Watch" vor der Küste Afrikas. Das dieser alterschwache Eimer weder die Größe noch die Seefähigkeit besitzt, diese Aufgabe zu erfüllen, sieht jedes Schulkind, welches mal einen Seenotrettungskreuzer besichtigt hat. Bei schwerer See wird diese Nußschale selber zum Fall für die Seenotrettung. Aber ins Fernsehen und in die Zeitung ist er ja gekommen, durfte in die Kamera grinsen und fliegt nun nach Malta um den Einsatz seines Schiffes zu leiten, obwohl er keine blasse Ahnung von den Anforderungen des Seemannsberufs mitbringt, geschweige denn Erfahrungen mit der Problematik von Rettungseinsätzen hat. Es wäre für die  Menschen in Seenot besser, wenn dieser Freizeitkapitän ein anders Mittel gefunden hätte, seine telegene Profilneurose zu bekämpfen. Aber für die ökologisch-friedensbewegte Ausgabe von "Die Geissens" fand sich wohl kein TV-Format.  Im übrigen : Sea Watch bedeutet eigentlich Marine-Armbanduhr, "to watch" bedeutet zwar "beobachten", der "Beobachter" ist allerdings "the observer".
Das passiert, wenn man Menscherettung in die Hände von Leuten gibt, deren weltläufiges Halbwissen nur noch von ihrer marine-technischen Unfähigkeit übertroffen werden. Nicht nur, das vor der Küste Afrikas die Menschen absaufen, jetzt wird auch noch das Elend zum Freizeitvergnügen von Dilettanten degradiert - das haben sie nun wirklich nicht verdient.

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