Mittwoch, 22. April 2015

Respekt - wovor denn ?

Auf den Straßen kann man es sehen, in den Zeitungen lesen und selbst die Nachrichten bringen es :
Der Respekt vor den Mitarbeitern staatlicher Organisationen und Behörden sinkt rapide. Es kommt zu Beleidigungen, tätlichen Übergriffen und massiven Bedrohungen von Polizisten, Feuerwehrmännern, Bahnbediensteten und Beamten. Kein Politiker, kein Gewerkschafter und kein Journalist, der jetzt nicht den mangelnden Respekt beklagt.
Aber darf uns das wundern ? Ich sage NEIN ! Diese Berufgruppen werden auf Grund ihrer Stellung und ihres öffentlichen Auftreten als Bestandteil dieses Staates gesehen. Der mangelnde Respekt vor dem Polizisten hat nicht mit einer Geringschätzung seiner Person zu tun - es ist ein um sich greifender Respektverlust unserer Staates, der sich hier an den Kleinsten seiner Repräsentanten Bahn bricht. Es mag einfach erscheinen, dieses Problem auf mangelnde Bildung oder schlechtes Benehmen der Respektlosen zu schieben. Es ist einfach, für die Durchsetzung innerer Ordnung nun höhrere Strafen zu fordern - aber bekämpft das wirklich die Ursache ?
Wer repräsentiert denn diesen Staat ? Da gibt es Minister, die sich ihre Doktorarbeiten fälschen. Da gibt es Arbeitsminister, die noch nie in ihrem Leben wirklich gearbeitet haben. Da werden Politker in hohe Positionen nach Brüssel gehievt, die vorher noch nicht einmal eine Kleinstadt als Bürgermeister regieren konnten ohne Schiffbruch zu erleiden. Da klammern sich Berufspolitiker trotz Skandalen an in ihren Sessel fest, bis ein lukrativer Posten in der Wirtschaft winkt. Da protzen Politiker mit ihren sexuellen Vorlieben oder verfangen sich öffentlich in den Stricken ihrer Perversitäten. Da gibt es Politiker, die sich weigern - aus angeblichen humanitären Gründen - geltende Gesetze umzusetzen. Da gibt es Richter die jugendliche Intensivtäter mit Kuschelpädagogik belohnen. Da gibt es leitende Beamte, die mit festem Blick auf eine Parteikarriere ihre Verordnungen solange verbiegen, bis das politisch Gewollte eintritt. Da werden Bürger öffentlich belogen und ihnen Informationen vorenthalten. Und zuletzt noch ein Bundespräsident, der zwar regelmäßig von Freiheit faselt, aber Volksentscheide mit dem Hinweis auf die angeblich "überfordernde Koplexität von politischen Entscheidungen" dem Bürger vorenthalten möchte. Als wären nur Politiker in der Lage die Politik auch zu verstehen.
Woher soll denn dann der Respekt vor dem Staat kommen, wenn seine höchsten Repräsentanten bestenfalls noch Mitleid verdienen. Respekt musws man sich verdienen - Mitleid bekommt man geschenkt. Manchmal sogar an der Wahlurne. Im tägliche Leben nun Respekt zu verlangen, wenn man ihn nicht verdient, ist eine Unverschämtheit. Aber Unverschämtheiten sind wir leider von unserer politischen Führung schon gewohnt. Es tut mir nur Leid um die Beamten und Staatsbediensteten, die für ihre Dienstherren täglich die Suppe auslöffeln müssen.
Wir müssen gerade von den Leuten, die glauben befähigt zu sein, diesen Staat führen zu dürfen, ein einwandfreies, gesetzestreues Leben erwarten. Das erwarten die Politiker vom Volk ja auch.

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