Donnerstag, 2. Juli 2015

Es ist heiß ! - NA UND !

Endlich gehen mal die Temperaturen auf ein Niveau, das man mit Fug und Recht als "sommerlich" bezeichnen kann. Das Thermometer klettert munter auf 37 Grad und am Himmel zeigt sich freudig die Bläue wolkenlos. Das ist Sommer. Das ist die Zeit sich mal in den Swimmingpool zu werfen ohne vorher die Heizung an dem Ding anzuwerfen. Das ist die Gelegenheit sich mal wirklich stilecht einen "Cuba libre" oder einen "Long Island Iced Tea" zu gönnen. Man kann endlich das Cabrio aus der Garage fahren ohne einen Schal in den Nacken zu legen oder sich die Nase abzufrieren.

ENDLICH SOMMER - und was lese ich in diversen Posts von Freunden und Bekannten ? Die Meinungen gehen von "Scheiß-Hitze" bis zu "Ich wandere nach Grönland aus". Wo sind die Leute geblieben, die das Ausbleiben des Sommers je nach Position und Weltsicht dem Klimawandel, der Regierung, der SPD oder dem guten Petrus in die Schuhe geschoben haben. Wo sind die Menschen, die sich lang und breit über die "richtigen Sommer" in ihrer Jugend erinnert haben. Ich kann mich an meine Kindheit erinnern, wo wir solche Temperaturen nicht selten hatten. Heute müssen wir zum Teil dafür recht weit reisen und erhebliche Geldmittel aufbringen. Jetzt ist der Sommer hier - und gratis obendrein. Also - nicht maulen sondern sich einfach mal vom Sommerfeeling packen lassen.

Natürlich hat so eine Wärmewelle auch ihre Schattenseiten. Die Strand- und Gartenlokale sind zum Teil überfüllt mit Menschen, mit denen ich eigentlich meine Freizeit nicht verbringen möchte. Unförmige junge Menschen präsentieren ihre körperlichen Unzulänglichkeiten in blamierenden Kleidungsstücken und zeigen ihre verunglückten Tätowierungsversuche. Sonnenungeübte strecken ihre an gammelige Käsesticks erinnernden Extremitäten in Fußgängerzonen schamlos in die Sonne (und wundern sich über den Sonnenbrand, der sie zwar krebsrot, aber eben nicht braun gemacht hat). In den öffentlichen Badeanstalten mancher Region wabern verhaltensauffällige Jugendliche alkoholisiert durch die Landschaft (ebenfalls mit hohem Sonnenbrandrisiko, weil die Ölung nur innerlich vollzogen wurde). Und in den Getränkemärkten kaufen die Leute plötzlich Mengen von Sprudelwasser als würde die Versorgung in Folge des bevorstehenden GREXIT ab nächste Woche ausschließlich noch auf Lebensmittelmarken erfolgen.

Und da sind wir genau bei dem Punkt, der uns von sonnenverwöhnten Völkern unterscheidet. Wir geraten zu leicht in Panik. Geht die Sache doch mal gelassen an. Nur weil die Sonne am Himmel mal etwas scheint, müssen nicht die Wasservorräte auf Notstandsniveau gebracht werden. Man muss nicht in die Schwimmbäder fliehen, die sind nächste Woche auch noch da (oder halt der Baggersee). Einen Platz im Gartenlokal braucht man nicht beim Kellner lautstark zu reklamieren (wenn man sonst die Restaurantion nur spärlich frequentiert) - der arme Mann (- oder Frau) hat bei dem Wetter schon genug zu laufen. Warum drängeln ? Es ist allen warm. Warum ein böses Gesicht machen ? Die Probleme werden bei hohen Temperaturen nicht schlimmer und durch "böses Gucken" nicht leichter zu lösen sein. Immer gelassen bleiben - die typische südamerikanische "Tranquilidad" mal raushängen lassen.

Ich jedenfalls habe mir vorgenommen, das warme Wetter einfach zu genießen und nicht verdrießlich in den Sommer zu gehen. Und wem es zu warm ist, dem darf ich einen Satz meines Großvaters in Erinnerung bringen. 1976 war auch so eine Hitzewelle. Unser Nachbar meinte schon den Untergang des Abendlandes zu erkennen. Mein Großvater lachte nur und meinte "....vor El-Alamein war es viel heißer!" 

Geniest die Sonne !

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