Montag, 25. August 2014

Thomas Langhans - Lichtgestalt(er)

Die Entwicklung der Photographie war ursprünglich als technische Neuerung zur Konservierung realistischer Abbildungen gedacht. Waren zuvor Hunderte oder gar Tausende mehr oder minder begabte Maler damit beschäftigt ihren Auftraggebern so genaue (oder auch wunschgerecht geschönte) Portraits oder Landschaftbilder für den heimischen Salon zu produzieren, so brauchte nun der aus dem Bürgertum stammende Herr Kommerzienrat oder die alte Reichsfreifrau nicht mehr stundenlang in zugigen, aber hellen Dachateliers verharren um sich abkonterfeien zu lassen. Nein - eine kleine Platte in einer Photokamera bannte die in Ehren erworbenen Falten in wenigen Augenblicken auf Papier und sorgte so neben der Arbeitslosigkeit im Portraitmaler-Handwerk für eine neue Kunstform : Die Photographie.


Schönheit im Verfall
Die erste Photographie (noch auf asphalt- und silberbeschichteter Kupferplatte) zeigte den Ausblick aus dem Arbeitszimmer des Rechtsanwaltes Niépce in Le Gras und stammt aus dem Jahre 1827. Seit dieser Zeit sind Millarden von Bildern entstanden. Spätestens seit der Erfindung der erschwinglichen Handkamera versuchten sich Generationen von Hobbyfotografen mit teils erbärmlichen Ergebnissen, die dann, zu guter Zeit als Abendunterhaltung ganze Familien- und Freundeskreise in die Flucht schlugen. Mit der Photographie ist es eben wie mit der Malerei. Farbe auf Leinwand zu brngen ist nicht schwer. Wirklich gute Werke zu produzieren, dafür bedarf es eines begnadeten Künstlers. Es bedarf des untrüglichen Gespürs für den richtigen Moment, den richtigen Lichteinfall, das richtige Motiv und  die künstlerische Aussage. Das ist nicht erlernbar - das ist reines Talent. Die Kunstphotographie steht deshalb in einer Linie mit der Malerei, aus der sie ja eigentlich entstanden ist und die Photographen sind die modernen Kunstmaler.

Kündende Lichtkunst
Thomas Langhans ist eine Persönlichkeit die in erster Linie eine hervorstechende Eigenschaft hat : Sein Perfektionismus. Bedingt duch sein Studium als Ingenieur und seine Tätigkeit als Informatiker und Wissenschaftler ist er ein Mensch, der seine Leistung stets an das Optimum zu bringen sucht. Er duldet keine "zweite Wahl", keine Kompromisse und keinen Pfusch. Diese charakterliche Linie setzt sich in seiner Berufung als Kunstphotograph fort. Auch hier lässt er keine Schwächen zu - sei es bei der handwerklich-technischen Ausführung oder bei der Wahl der Motive. Hier zeigt sich das, eingangs erwähnte, nicht erlernbare Talent. Das hat er einfach üntrüglich im Bauch. Aus der Mischung zwischen handwerklicher Perfektion und künstlerischem Talent lässt Thomas Langhans Bildkompositionen entstehen, die sich mit den heute schon bekannten internationalen Größen der Kunstphotgraphie wie z.B. Christian Schad, August Sander oder  Henri Cartier-Bresson ohne Zweifel messen können.

Die Vergänglichkeit des Seins - eingefangen auf Fotopapier
Wir sehen hier einen großen Künstler vor dem Durchbruch. Wer sich die Mühe macht, seine Werke in Ruhe und mit Hingabe zu betrachen, wird um eine Reflexion seiner eigenen Weltsicht nicht umhin können. Und genau das ist es, was einen wirklichen Künstler ausmacht. Das In-Gang-Setzen eines geistigen Prozesses beim Betrachter. Das subtile Vermitteln einer neuen Sichtweise und die damit verbundenen Erweiterung des eigenen Horizontes. Ein optisches Opium zur Erlangung einer neuen Bewußtseinsebene. Kunst kommt nicht von "Können", sondern von "Künden". Wenn sich aber die künstlerische Botschaft mit handwerklicher Perfektion zu einer genialen Symbiose verbindet, dann entstehen große Werke der Kunstgeschichte. Und dazu bedarf es in der Photographie einer künstlerischen Lichtgestalt wie Thomas Langhans

Der Meister bei der Arbeit
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ANMERKUNG : Thomas Langhans stellt zur Zeit eine Auswahl seiner Werke in der 

Gaststätte "Große-Segerath" in der Lohstraße 83, 45359 Essen-Bedingrade 

einem interessierten Publikum vor. Es ist lohnenswert, die Werke des Meisters einmal aus der Nähe zu betrachten.

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